"Die Freude am Lesen zu vermitteln wird immer schwieriger", darin sind sich Klaus Suchland, Rolf Watermann und Rudolf Krewer einig. Sie betreuen das Projekt "Leselust" der Bürgerstiftung Schaumburg. Die "Leselust" vermittelt Lesepaten an Schaumburger Kindergärten und Grundschulen, um gezielt Kinder mit einer Leseschwäche zu fördern. Derzeit sind 93 ehrenamtliche Lesepaten im Einsatz, "doch der Bedarf ist viel höher", so Rudolf Krewer.
Das Ziel der Stiftung ist es, bei Kindern die Lust am Lesen zu wecken. Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, sollen gefördert werden. "Diese besondere Betreuung kann die Schule leider oftmals nicht leisten", erklären die Projektbetreuer.
Lesen ist gleichsam eine Schlüsselkompetenz, durch welche den Kindern ein Zugang zu guten Bildungschancen im Leben geebnet wird. Lesen vertieft zudem die sprachlichen Fähigkeiten und damit die Bereitschaft zur Kommunikation. Welche Kinder gefördert werden sollen, wird von den Klassenlehrern und Erziehern entschieden. Diese schlagen auch die Lektüre vor. Bei einer Lesepatenschaft in der Grundschule wird abwechselnd vorgelesen. Daraus entsteht ein Dialog und die weitere Bearbeitung des Textes zur Sinnentnahme. Im Kindergarten beschränkt sich die Patenschaft größtenteils auf das Vorlesen des Paten und einen kleinen Austausch des Gehörten.
Die 93 Lesepaten sind größtenteils Ruheständler und Hausfrauen. Gerade ein Zuwachs der männlichen Lesepaten, von denen zur Zeit nur zwölf im Einsatz sind, wäre laut der Stiftung wünschenswert. Betreut werden im Landkreis Schaumburg 16 Grundschulen und 23 Kindergärten und Kindertagesstätten. Nochmal etwa 30 Lesepaten, hauptsächlich für den Einsatz in der Grundschule, werden benötigt. Gesucht werden Lesepaten, die sich einmal in der Woche zu einem festen Termin, in der Regal am Vormittag, etwas Zeit nehmen um gemeinsam mit maximal drei Kindern gleichzeitig zu lesen. Diese Patenschaft wird wohnortsnah vermittelt. Lesepaten sollten sich im besten Fall für mindestens ein Jahr verpflichten, davon erhofft sich die Stiftung Planbarkeit und Kontinuität. Sie sollten zudem gewillt sein, ein bis zweimal im Jahr an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen und bei der Evaluation mitzuarbeiten.
"Weiße Flecken" bestehen im Landkreis hauptsächlich in der Samtgemeinde Rodenberg und in den Gemeinden um Sachsenhagen und Hagenburg. Auch Schulen in Bückeburg und Stadthagen haben noch Bedarf angemeldet.
Wer Interesse daran hat, eine Lesepatenschaft zu übernehmen, kann sich unter 05722/8907063 oder per E-Mail an info@leselust-schaumburg.de mit Janine Marquardt von der "Leselust" in Verbindung setzen und weitere Informationen einholen. Foto: ag