Der zugezogene Obernkirchener Günter Schulz arbeitete 38 Jahre selbstständig als Tischler. Seit 1989 verwandelt er seine gestalterischen Ideen in Kunstwerke. "Ich habe vor keinem Material Angst", sagt Schulz, während er die Bedeutung seines Kreuzes aus eisernen Kettengliedern erklärt. Aus drei Reihen besteht das Kreuz. "Jeweils eine für den Vater, den Sohn und den heiligen Geist", so Schulz. Die Blut-Male an Händen und Füßen des ans Kreuz genagelten Jesus symbolisiert er durch rote Edelsteine. Interessant ist auch Schulzes Überlegung zur Seelsorge. Ein großes grün gefärbtes Holzkreuz mit eingearbeiteten spitzen Holzstiften und einem dunkelgrünen Telefonhörer mit Kabel aus alten Zeiten. "Ich wollte schon immer Holz bearbeiten und zur Wirkung bringen", sagt der in Langreder aufgewachsene Tischler. Das Kreuz Jesu fasziniert ihn durch die Gegensätze von Verlassenheit, Schmerz und Tod gegenüber dem Licht und der Auferstehung. Vieles davon ist bei manchen Exponaten sofort erkennbar, bei anderen benötigt es einen zweiten Blick. So auch bei dem Holzkreuz aus einer alten Tür samt Klinke. Besucher der Sülbecker Kirche sollte unbedingt einmal vorsichtig die Klinke öffnen und schauen was sich dahinter verbirgt. "Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden." Jedes Kunstwerk von Günter Schulz ist filigran ausgearbeitet. Jedes Detail hat eine besondere Bedeutung. "Zum Abschluss würde ich gern ein übermenschlich großes Kruzifix anfertigen", verrät der Künstler. Noch bis Montag können Besucher der Gottesdienste die Wanderausstellung erleben. Am Gründonnerstag um 18 Uhr. Karfreitag um 10 und um 15 Uhr. Ostersonntag um 6 und um 10 Uhr sowie am Ostermontag um 10 Uhr. An rund 40 Standorten in Niedersachsen hat Günter Schulz seine Ausstellung bereits gezeigt, vorrangig in Kirchen. Übrigens: Sein Erstlingswerk hängt immer noch im ökumenischen Andachtsraum der Medizinischen Hochschule Hannover. Foto: wa
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Jedes Detail hat eine Bedeutung
Künstler Günter Schulz zeigt die Ausstellung "Kreuze"
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