So ganz von vorn mussten sie nicht anfangen. Lehrer Heinrich Langhorst hatte schon 1922 seine Erkenntnisse zu Papier gebracht, wobei diese nur noch in Teilen im Archiv und durch Zeitungsberichte vorhanden sind. 1973 erschien eine von Botho Krys verfasste "Algesdorfer Chronik" als kleines Heftchen in Maschinenschrift.
Ganz anders dagegen der jetzige Band, der weitaus teurer gekommen wäre, wenn nicht 14 Sponsoren sich beteiligt und die Stadt Rodenberg die Vorfinanzierung übernommen hätten. So aber ist die Fleißarbeit mit ihren vielen Illustrationen zum Preis von 16 Euro erhältlich. Neben der Aufbereitung der bereits früher veröffentlichten Fakten beschäftigte sich der Arbeitskreis besonders mit der dörflichen Entwicklung seit 1900. So sind neben Hinweisen auf erste urkundliche Erwähnungen auch Darstellungen über die Nöte der Menschen durch Krieg und Krankheit zu finden.
Aus der jüngeren Vergangenheit sind viele Informationen zur Entwicklung von Dorf und Vereinen zu finden – bis hin zu jüngsten Festen und dem Neubau der Sporthalle. Für den Arbeitskreis dankte Uwe Heitmann der Bevölkerung, Behörden und Institutionen für die Unterstützung, darunter auch dem Verlagshaus Oppermann, in dessen Zeitungsarchiv die Gruppe allein an 40 Tagen intensiv blättern durfte: "Da haben wir Berichte gefunden, über die in Algesdorf niemand mehr etwas wusste", staunte Heitmann. Bürgermeister Ralf Sassmann begrüßte die Arbeit der Gruppe sehr: "Es muss aufgeschrieben werden, sonst wird es vergessen." Deshalb ermuntere er auch zum Weitermachen.
Das wollen Horst Bosselmann, Wilhelm Harmening, Uwe Heitmann, Siegfried Jeuken, Willi Kerkmann, Heinz Kruckenberg, Gerhard Matthias, Helmut Matthias, Willi Matthias, Heinrich Pfingsten und Georg Warmbold tun. "Aber wir brauchen jüngere Frauen und Männer, die einmal unser Erbe antreten".
Sprecher Horst Bosselmann nickte: "Wir sind für jeden Teilnehmer dankbar." Etwa drei bis vier Mal wollen sich die Hobbyforscher auch künftig treffen und neu eingetroffene Informationen sichten.
Aber sie haben auch noch mehr vor. Ein Wandkalender könnte für 2014 entstehen mit einer Auswahl historischer Fotos.
Angeboten wird ferner die Reproduktion einer Vermessungskarte von 1873 über den Ort, seine Gemarkung, Wegen und Flurnamen. Foto: al