STADTHAGEN (bb). Aufgrund der großen Nachfrage war ein Saalwechsel nötig. Kabarettist Django Asül präsentierte sein neues Programm "Paradigma" nicht in der "Alten Polizei" sondern in der Aula des Ratsgymnasiums. Hier erntete er viel Gelächter und Beifall aus dem vollbesetzten Zuschauerraum.
Das Verhältnis zwischen Mann und Frau, die große Politik, die Integration in die deutsche Gesellschaft diese und viele andere Themen riss Django Asül während seines Auftrittes in Stadthagen an. Mal geistreich, mal derb ging es zu, wenn Asül in verschiedene Rollen wechselte. Da sinniert einmal der Kumpel in der Sauna in niederbayrischem Dialekt über das Verhältnis der Geschlechter. "Sorgen muss man sich erst machen, wenn es klappt. Wenn eine Beziehung läuft, macht mindestens einer von beiden etwas falsch", hält dieser fest. Überhaupt sei der "Bua von heute ja der Depp von morgen", weil er das Weibliche ja nur als "Besatzungsmacht" kennenlerne, begegne ihm in Grundschule und Kindergarten ja kaum ein männlicher Pädagoge.
Angetrunkene Kneipen-Gäste ziehen über die deutsche und die türkische Regierung her, rassistische Ausfälle inbegriffen. Was sei das denn überhaupt für eine Regierung in der "a Frühlingsrolle Wirtschaftsminister" wird, hieß es etwa. Asül nahm sein Publikum mit auf das türkische Konsulat und das deutsche Einbürgerungsamt, schildert seinen Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft. Dieser sei durchaus folgenreich. So spüre er nicht nur die Last der historischen Verantwortung auf den Schultern. Scheinbar habe er mit dem Pass auch die deutschen Vorbehalte gegenüber Türken übernommen. Als er neulich drei jungen Türken begegnet sei, habe er diese angefahren: "Na, wer hat euch denn reingelassen?"Foto: bb