1. Bis der einzelne Buchstabe wichtig wird

    "Gedichtet. Geschichtet. Geschichten": Der gebürtige Lindhorster Stephan Kaps stellt erste Textsammlung vor

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    LINDHORST (ih). Sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen: Alles, was Stephan Kaps wahrnimmt, hat die Chance, zum Kunstobjekt zu werden. Der gebürtige Lindhorster ist schon lange in der Fotografie unterwegs, nun hat er sein erstes Buch vorgelegt. "Gedichtet.Geschichtet.Geschichten" ist bei Books on Demand erschienen und nur im Internet unter www.bod.de oder beim Autor selbst erhältlich. Die Mühe lohnt sich. Stephan Kaps hat Texte zum Mitdenken, Nachdenken, Schmunzeln und Diskutieren im Programm. Nur hier finden die Leser, was Steinhude mit den Schweinehunden zu tun hat oder wie die zehn Gebote auch gehört werden können. Entstanden sind die Texte im Laufe der letzten 20 Jahre.

    Die Texte sind in seinem Buch das Wichtigste. Daher liest Kaps auch nicht gern vor Publikum aus seinem Erstling.

    Eine Geschichte, ein Gedicht, ein Wort – Kaps nimmt sie alle auseinander, zerlegt sie in Kleinstteile, so lang, bis auf einmal der einzelne Buchstabe wichtig wird. Dann fügt er wieder zusammen, setzt übereinander, was zuvor nebeneinander lag. Er sortiert aus, fügt Neues ein und hat am Ende neue Perspektiven.

    Er blickt auf die Moral, auf Regeln und auf die, die bestimmen, was Recht ist. Auch die Religion ist immer wieder Thema. "Sie ist bis heute mein Anker in meinem Leben. Aber es gab Zeiten, da habe ich mit ihr sehr gekämpft", sagt Stephan Kaps. Rund um die Konfirmation habe er gehadert, in Frage gestellt und rebelliert. Die Erfahrung, in einer Gemeinschaft aufgehoben zu sein, die religiös geprägt war, hat ihn Anker werfen lassen. "Meine Texte sind niedergeschriebene Fotos", sagt Kaps, der an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie studiert. Schon seit vielen Jahren ist Stephan Kaps in der Lomography-Szene eine feste Größe. Europaweit. Kaps lebt in den Niederlanden und ist auch dort in Sachen Kunst unterwegs. Zu seinen Küchenkonzerten lädt er aufstrebende Künstler in die heimische Küche ein. Dort finden sie eine sehr besondere Bühne, ihr Können zu zeigen. Rund 60 Besucher kommen regelmäßig zu diesen Veranstaltungen. Dem Schaumburger Land ist Stephan Kaps weiterhin verbunden. Hier lebt nicht nur seine Familie, Kaps arbeitet für die Volkshochschule und die Heimvolkshochschule im Bereich der außerschulischen, politische Jugendbildung. Wer mehr über die Kunst von Stephan Kaps wissen möchte, schaut sich im Internet die Seite www.mephisto19.de an. Auf einen Blick lässt sich sein Tun sicher nicht erfassen. Aber wer sich Zeit nimmt, hat hier richtig etwas zu entdecken. Foto: ih

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