1. Hunderte Menschen aus dem Landkreis fordern: Das AKW Grohnde ausschalten

    Verschiedene Aktionen in ganz Schaumburg sorgen für Aufmerksamkeit / Was wäre wenn?

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    LANDKREIS (wa). Zwei Jahre nach dem Super-GAU in Fuku-shima: In Gedenken an die vielen Opfer der Reaktorkatastrophe aber auch, um die Abschaltungen des AKW in Grohnde zu fordern, gingen hunderte Menschen in Schaumburg, Hannover und Minden auf die Straße und bildeten eine Protestmeile auf rund 140 Kilometern entlang der Bundesstraße 65. Allein 20.000 Menschen versammelten vor dem AKW in Grohnde. Die gut organisierten Aktionen ließen selbst uninteressierte Passanten auf die Wünsche der AKW-Gegner aufmerksam werden. Bei der Abschlusskundgebung in Stadthagen vor dem Schloss sprach unter anderem Klaus Strempel für das Anti-Atom-Bündnis Schaumburg. Wer am Sonn-abendmorgen die Bundesstraße 65 in Höhe der Straßenkuppe Nienstädt/Sülbeck befuhr, staunte nicht schlecht: Pylonen auf der Mittelspur grenzten eine Dekontaminierungsstelle ein. Mit Atemschutzmaske und Schutzanzug bekleidet lotsten "Mitarbeiter" die Autofahrer zwischen zwei alte Hanomag-Diesel hindurch. Dort wurden die Wagen auf radioaktive Strahlen gemessen und mit Wasser abgespritzt. Anschließend bekamen die oft verdutzten Autofahrer einen Flyer in die Hand und durften weiter fahren. In Bückeburg hatten sich AKW-Gegner rund um den Marktbrunnen getroffen und erinnerten unter anderem mit Jodtabletten und Handzetteln daran, was wäre wenn – und wo bekomme ich überhaupt Jodtabletten her? Ute Rykena hatte über Nacht kleine Atomkraftwerke aus Schaumküssen und Waffeln gebastelt, T-Shirts bemalt und weitere AKW-Gegner mobilisiert. Die wiederum hatten vereinzelt mit Stofftieren in Transportboxen die Frage angeregt: Was passiert beim Super-GAU mit meinem Haustier? "Ich versuche in Bückeburg eine Anti-AKW-Gruppe aufzubauen", informiert Rykena. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Unterhalb der Stadtkirche hatten sich die Bückeburger Grünen positioniert und verteilten Anti-Atomkraft Ballons an die Kleinsten. Hier und auch in Stadthagen am Bruchhof fand gegen 13 Uhr die Luftballon-flieg-Aktion unter dem Motto "Wohin der Wind weht" statt.

    Bei der Abschlusskundgebung vor dem Stadthäger Schloss kamen noch einmal alle AKW-Gegner zusammen, um unter der Anfeuerungsrede Klaus Strempels lautstark zu fordern "AKW Grohnde: Ausschalten." Foto: wa

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