SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die Kritik aus der CDU/WGSR-Gruppe im Samtgemeinderat an Bewirtschaftungskosten aus dem Samtgemeindeetat für die Lauenauer Eishalle hat Uwe Heilmann in scharfer Form zurückgewiesen. In einem Brief an Sprecher Udo Meyer formulierte der Samtgemeindebürgermeister "Hinweise, damit Sie nicht weiter Dinge in die Welt setzen, die falsch sind".
"Normalerweise gibt es keine Antwort, wenn Angriffe gegen meine Person gerichtet sind", erklärte Heilmann vor Journalisten, "aber hier wird Politik auf Kosten meiner Mitarbeiter gemacht". Zugleich wiederholte er seine erste Stellungnahme, dass der Kämmerer bei der Vorstellung des Etatentwurfs in einer Sitzung der Gruppe auch die Eishallen-Position erklärt habe: "Alles andere ist echt gelogen." Auch bei der Abstimmung über den Haushalt im Rat sei die Eishalle kein Thema gewesen: "Das kam erst im Nachhinein."Zur Sache selbst verwies er auf die einmütig verabschiedete Hauptsatzung, nach der die Samtgemeinde die Betriebskosten für alle "gedeckten Sporthallen" übernehme. Dies seien in der Regel die klassischen Turnhallen, jedoch auch Gebäude für Tennis, Reiten, Radsport sowie Eishallen. Es bestehe der Grundsatz: "Die Gemeinde baut, die Samtgemeinde bewirtschaftet." Eine Ausnahme habe die Politik nur für die jüngsten Hallen in Hülsede und Algesdorf entschieden – "aus gutem Grund", wie er meint: "Wir wollen doch unsere Dörfer stärken." "Voraussetzung für die Übernahme der Betriebskosten sei jedoch, dass die Immobilien sich im Gemeindeeigentum befinden und der bauliche Zustand in Ordnung gehe: "Private Tennis- oder Reithallen gehören nicht dazu."Die Eishalle selbst sei vom Flecken Lauenau als "Rohling" zur Verfügung gestellt worden, um sie von einem Verein zu betreiben. Die Gemeinde habe bislang auch für Liquidität gesorgt und Investitionen vorfinanziert, die mit jährlich 28.000 Euro aus den Betriebseinnahmen zurückgezahlt würden. Trotz eines neuerdings bewilligten Förderbonus von 5000 Euro seitens Lauenau und der vom Verein erfolgreich betriebenen Sponsorensuche für die Bandenwerbung sei ein Fehlbetrag aufgelaufen, der sich in den neun Jahren des Betriebs auf 73.000 Euro summierte. Weitere Investitionen seien mit regelmäßigem Ankauf von Leihschlittschuhen sowie der Beschaffung einer neuen Eismaschine erforderlich.
Das jährliche Defizit belaufe ich in dieser Saison auf 22.000 Euro. Er werde die soeben ermittelten Wirtschaftsdaten den Gremien der Samtgemeinde vorlegen. Als Grund für das andauernde Defizit nannte Heilmann auf Nachfrage den vor Jahren erfolgten Wegfall der vom Jobcenter subventionierten "Ein-Euro-Kräfte" sowie auch die zum Teil verringerte Bereitschaft von ehrenamtlichen Aufsichtskräften. Die Alternative wären deutlich höhere Eintrittspreise: "Aber das wollen wir alle nicht", betonte er und setzt die Eishalle mit den Freibädern gleich: "Da fragt auch niemand nach der Höhe des Defizits, das in Rodenberg höher und in Lauenau geringer ausfällt." Für ihn ist die Eishalle weiterhin "in den Wintermonaten ein hervorragendes Angebot innerhalb der offenen Jugendpflege". Zugleich sieht er die Einrichtung als Werbeträger, der weit über die Grenzen der Samtgemeinde hinausreiche und schon deshalb "nicht kaputt gemacht werden" dürfe: "Nur etwa 20 Prozent der Besucher kommen aus Lauenau; alle übrigen aus dem Umland." Foto: al