LANKDREIS/STADTHAGEN (bb). Bei der Sitzung des Ausschusses für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Kreistages Schaumburg hat der Leiter der neuen Rettungsleitstelle Thomas Reiter über den Stand der Vorbereitungen für die Inbetriebnahme informiert. "Grundsätzlich sind wir im Plan", vermeldete Reiter.
Bei einer Besichtigung verschafften sich die Ausschussmitglieder einen Überblick über die technische Ausstattung der Leitstelle. Fünf Arbeitsplätze sind in dem von vielen Monitoren geprägten Hauptraum vorhanden. Drei stehen in einem Nebenraum für besondere Schadenslagen wie etwa einem großen Hochwasser zur Verfügung. In einer solchen Situation besetzen die Mitarbeiter dann alle acht Arbeitsplätze, um die große Zahl von zusätzlich einlaufenden Notrufen rasch aufzunehmen und die Einsätze der helfenden Feuerwehren und Rettungsdienste zu steuern, wie Thomas Reiter erläuterte. Im Normalfall werden Mitarbeitern an drei Arbeitsplätzen tätig sein. Bei Bedarf kann die Mannschaft innerhalb von fünf bis zehn Minuten alle fünf Arbeitsplätze, innerhalb von 30 Minuten auch die drei "Zusatzarbeitsplätze" besetzen. Das Team der "Integrierten Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg", so der offizielle Name, sei hochmotiviert, hob Reiter hervor.
"Integriert" steht dafür, dass sowohl die Einsätze der Feuerwehren als auch die der Rettungsdienste aus der Leitstelle koordiniert werden. "Regional" umschreibt die Zuständigkeit für zwei Landkreise, eben Nienburg und Schaumburg. Mit der Zusammenlegung stoße die Leitstelle sowohl in Einwohnerzahl, Fläche als auch etwa in der Zahl der zu lenkenden Feuerwehren in eine ganz andere Dimension vor, hielt Reiter fest. Durch aufwendige technische Mehrfachabsicherungen soll sichergestellt werden, dass die Leitstelle stets erreichbar und arbeitsfähig bleibt. Nun steht die schrittweise Inbetriebnahme an. Zunächst wird für den Bereich Schaumburger der Probebetrieb aufgenommen. Als Rückfallmöglichkeit steht die alte Leitstelle zur Verfügung. Geht im Probebetrieb etwas schief, steht die bisherige Leitstelle bereit.
Hat sich nach etwa vierwöchigem Probebetrieb alles eingespielt, übernimmt voraussichtlich Anfang April die Leitstelle in Stadthagen auch die Verantwortung für den Nienburger Bereich. Die gemeinsamen Fortbildungen, Hospitationen und Arbeitssitzungen zwischen den Fachleuten aus Schaumburg und Nienburg hätten sich längst ausgezahlt, so Reiter. "Erst waren es die Schaumburger und die Nienburger, dann wurden es Meier, Müller, Schulze und jetzt sind es Bernd, Klaus und so weiter", beschrieb er das Zusammenwachsen der beiden Teams. Nienburg und Schaumburg würden mit dem Anbau an das Kreishaus in Stadthagen über die wohl derzeit modernste Rettungsleitstelle verfügen, so Reiter lächelnd. Dies werde allerdings die nächste Leitstelle wieder übertreffen, die irgendwo neu eingerichtet werde.
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