1. Frauengruppe spendet Geld für das AWO-Projekt "Der Einstieg ins Leben"

    Sozialpädagoginnen können neue Freizeitaktivitäten planen / Psychosoziale Hilfe für junge Eltern

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    Das Geld haben sie mit einem Stand auf den Weihnachtsmärkten in Stadthagen und Lauenau eingenommen. Gemeinsam mit weiteren befreundeten Privatpersonen strickte und bastelte eine Frauengruppe Kleinigkeiten für den Verkauf. "Wir wollten, dass die Spende in Schaumburg bleibt", sagt Monika Kittel. Mit den 300 Euro möchten Schäfer und Dommnich Freizeitaktivitäten für ihre Beratungsgruppen organisieren. Beispielsweise für einen Tag im Zoo. Das für die Teilnehmer rein freiwillige Projekt "Der Einstieg ins Leben" richtet sich in erster Linie an junge Eltern zwischen 15 und 24 Jahren. Die Sozialpädagogen geben dabei Hilfestellung von der Existenzsicherung bis hin zur Einrichtung des Kinderzimmers. In einer sogenannten Komm- und Geh-Struktur holen Dommnich und Schäfer die jungen Menschen dort ab, wo sie sich gerade psychisch aber auch physisch befinden: bei ihnen zu Hause aber auch an ihrem oftmals noch kindlichen Entwicklungsstand. "In den letzten Jahren sind die Frauen, die unsere Beratungsstelle aufsuchen nicht jünger geworden, immer hat es schwangere Frauen in schwierigen Situationen gegeben. Aber wir meinen zu beobachten, dass sich die Rahmenbedingungen verändert haben. Immer weniger junge Menschen profitieren vom Wissen und den Erfahrungen der eigenen Mütter, Väter und Großeltern", sagt Schäfer. Hier setzt das Projekt an: es informiert über gesunde Ernährung, besucht gemeinsam mit den Eltern den Kreissaal, spricht mit Hebammen und hilft bei der Auswahl der Babyausstattung. "Die meisten Familien sind lange mit dem Familienzentrum verbunden", so Schäfer. Selbst wenn sich Konfliktsituationen aufgelöst haben, sei es für viele junge Menschen einfach wichtig, einen kompetenten Ansprechpartner im Hintergrund zu wissen. Die psychosoziale Hilfe des Projektes sorgt unter anderem auch dafür, dass junge Mütter nicht vereinsamen. "Junge Menschen haben selbst noch kindlich emotionale Bedürfnisse und müssen lernen, diese zurückzustecken und Elternverantwortung lernen", sagt Dommnich. Schwangerschaft und Geburt seien ein echter Härtetest für junge Partnerschaften. Neben der intensiven ganzheitlichen Beratung gibt es beispielsweise einen Schwangeren-Tag mit gemeinsamen Frühstück und der Anwesenheit einer Hebamme. Dabei geht es darum, den jungen Eltern ein gutes Gefühl zu vermitteln. Viele Mütter meistern ihre Rolle sehr gut. Trotzdem gibt es Lebenssituationen die für das neugeborene Baby nicht zumutbar sind. "Den Schritt zu gehen, die Position der vertrauten Begleiterin zu verlassen und sich gegen die Interessen der Mutter und für das Kindeswohl zu entscheiden, ist in einigen Fällen eine schwierige Gradwanderung für uns geworden", sagt Schäfer.

    90 junge Frauen hat das Projekt seit 2008 betreut. "Die jungen Eltern beurteilen unsere Unterstützung als äußerst hilfreich auf dem Weg ins Familienleben. Sie halten gerne Kontakt, fragen immer wieder um Rat und zeigen uns stolz die Entwicklungsschritte ihrer Kinder", so Dommnich. Die jungen Menschen werden sowohl von Jugendämtern, Ärzten und anderen Fachdiensten an das Projekt vermittelt, als auch von Eltern die Empfehlungen an Freunde, Nachbarn oder Verwandte aussprechen. Mittlerweile sind Schäfer und Dommnich an ihren Grenzen angelangt – personell und zeitlich seien die Kapazitäten ausgeschöpft. Trotz der Unterstützung des Landkreises ist das Budget knapp. Immer wieder versuchen Dommnich und Schäfer Sponsoren und Stiftungen für das Projekt zu gewinnen. Hilfen so früh wie möglich einzusetzen, seien nicht nur für die Kinder oftmals die einzige Chance, sondern im Sinne der Kostenersparnis auf für den Träge der Jugendhilfe vor Ort der einzig sinnvolle Weg, so die beiden Sozialpädagoginnen. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich an Gisela Schäfer wenden: 05751/4598 oder einstieg@awo-kv-schaumburg.de.

    Übrigens: Aus dem Spendenerlös gehen weitere 300 Euro der Frauengruppe um Kittel und Kesterke an ein Sprachförderundsprojekt der Magister-Nothold-Schule in Lindhorst.

    Foto: wa

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