1. Tödliches Apfelkompott zum Dessert

    Apelerner Krimi zu Lauenauer Menü / Rätseln zwischen Suppe und Nachtisch im Felsenkeller

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    APELERN (al). Mitten in die fröhliche Geburtstagsfeier mit "freundlichen Gästen, Erbschleichern und sonstiger Mischpoke" platzt die Schreckensnachricht: Onkel Friedrich ist ermordet worden. Die Besucher im vollbesetzten Lauenauer Brauhaus Felsenkeller lassen sich das Vier-Gänge-Menü trotzdem schmecken: Es wurde zum neuen Krimi der Apelerner Laienspielgruppe serviert: "Mord ist kein Geschenk". Zwischen Suppe, Rouladen und Dessert durfte eifrig mitgeraten werden.

    Zum dritten Mal haben sich Nervenkitzel und Gaumenschmaus miteinander kombiniert. Individuell zubereitet wurde Beides: Zum Küchenkönnen gesellte sich der Ideenreichtum der Mimen aus der Nachbargemeinde. Schließlich hatte das Autorenquartett Hermann Doebel, Annette Gehrmann, Jens-Peter Hirt und Evelyn Möller die Ereignisse um das mysteriöse Meucheln des reichen Verwandten selbst geschrieben. Das inzwischen dritte Stück ist ihnen dabei noch besser gelungen als die vorangegangenen in den Jahren 2010 und 2011 dank vieler heiterer und spritziger Dialoge. Lachsalven gab es schon in den ersten Szenen – auch dank der Spielfreude und Schlagfertigkeit der schnell sich als Verdächtige herausstellenden Akteure: die frömmelnde Eva-Maria (Andrea Riechers), der geldgierige Gebrauchtwagenhändler Ernst (Hermann Doebel) und dessen geradezu verfressene Ehefrau Hildegard (Kerstin Lefeber), der zwielichtige Vermögensberater Roland (Markus Knief) oder die in der Bar "Venusfalle" jobbende Studentin Jennifer (Svenja Seger). Selbst der mit dem Toten verwandte Kriminalkommissar Herbert Kleinlich (Uwe Szymborski) gerät in Verdacht wie auch des Onkels "Hausdame" Susanne (Sarah Gehrmann). Sie alle hatten ein Interesse am vorzeitigen Ableben des Onkels, weil sie an sein Vermögen heran wollten. Gift soll dabei die Ursache gewesen sein ("Tollkirsche im Apfelkompott?"), wobei Kräuterlikör, eine angebrochene Zigarrenkiste und eine Schachtel Pralinen als mögliche Beweismittel sichergestellt wurden. Die Turbulenzen zwischen Tresen und Tischen gipfelten zum Vergnügen des Publikums gar in eine Schlägerei mit blauem Auge und Kopfverband als Folge. Das notwendige Outfit besorgte hinter den Kulissen Maskenbildnerin Helma Koller, die über jeglichen Mordverdacht natürlich ebenso erhaben war wie Notarin von Schnodder (Annette Gehrmann) als Testamentsvollstreckerin.

    Dass aber selbst Letztgenannte als Mörderin getippt wurde, gehörte zu den Kuriositäten des Premierenabends. Mehr soll nun wirklich nicht an dieser Stelle über den wahren Täter (oder die Täterin?) verraten werden: Noch fünf Abende wird das Menü zum Leichenschmaus. Die meisten Termine sind jedoch ausverkauft. Ob es noch Restkarten am Donnerstag, 7. März, oder Sonnabend, 9. März, jeweils um 19 Uhr gibt, muss im "Felsenkeller" unter (05043) 2275 erfragt werden. Foto: al

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