Die Regionalsprachen, so Ahrens, seien in ihrer ursprünglichen Vielfalt ein versinkendes Kulturgut. Nach dem Motto "Rette, was zu retten ist" sei es das Ziel der Arbeitsgruppe, die plattdeutsche Sprache zu bewahren und zu dokumentieren, was in den Dörfern unserer Region noch vorhanden ist. Über VHS-Kurse, Schulen und Kindergärten hofft die Arbeitsgruppe, die Menschen zu aktivieren, Platt zu sprechen. Ahrens berichtete, dass bei der EU über Regionalprogramme nachgedacht wird, die kulturelle Vielfalt zu fördern. Das Land Niedersachsen unterstütze beispielsweise Bemühungen um den Erhalt des Friesischen und des Schaumburger Platt.
Für die umfassende Erfassung und Dokumentation hat die Arbeitsgruppe "Platt" zeitgemäß eine digitale Datenbank entwickelt. "Das Schaumburger Platt gibt es nicht als einheitliche Sprache", erläutert Spurensucher Dr. Karl-Heinz Oelkers. Er hat bei einem Ortsspaziergang in Feggendorf Hermann Rickenberg getroffen, der die Idee zu einem Wörterbuch mit Schaumburger Platt hatte. Es wurden 130 Wörter ausgewählt, die von Menschen aus allen "Sprachgebieten der alten Kirchenspiele" gesprochen und aufgenommen wurden. "Es kommt beim Platt auf den Tonfall an", so Oelkers, der sogar Unterschiede bei Menschen im gleichen Dorf festgestellt hat.
Rickenberg hat die analogen Texte digital umgesetzt, Dr. Bernd Zimmermann die Datenbank programmiert und für eine gelungene Internetpräsentation gesorgt.
Die Datenbank "Schaumburger Platt" ist im Internet unter der Adresse http://spurensuche.schaumburgerlandschaft.de/platt/ zu finden.
Unter dem Menüpunkt "Video" sind 22 "Lebensbilder auf Platt in Ton und Bild", Filmaufnahmen mit ausgewählten Personen, die das regionale Platt "von Kindesbeinen an" gelernt haben, zu sehen. Ein Begleitheft ist herausgegeben worden, das zum Preis von drei Euro bei der Schaumburger Landschaft erhältlich ist. Die Klosterkammer Hannover hat das Projekt gefördert.
Foto/repro: hb/m