WIEDENSAHL (em). An diesem Sonnabend, den 2. März präsentiert der Handglockenchor Wiedensahl um 19 Uhr in der St. Nicolai Kirche in Wiedensahl das musikalische Programm seiner zweiten Gastspielreise in die USA, welche vom 15. bis 30. März stattfindet. Die Reise führt die 30 Teilnehmer in die Großräume Cleveland, Buffalo, Pittsburgh, New York und Washington DC.
Das Repertoire erstreckt sich von klassischen Werken Johann Sebastian Bachs oder Georges Bizets bis hin zu Musik aus dem Film- und Musicalbereich. Spannende und klangvolle Originalkompositionen runden das Konzert ab. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Seit 1987 präsentiert der Handglockenchor Wiedensahl ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art. Harmonischer Glockenklang und perfektes Zusammenspiel, ein Genuss für Auge und Ohr, sind das Markenzeichen der Glöcknerinnen und Glöckner und ihrer 66 Handglocken unterschiedlicher Größe mit einem Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven. Entgegen der weitverbreiteten Meinung hat dieses Musizieren nichts mit dem Spiel auf bayrischen Kuhglocken gemein. Die Tradition des Handglockenspiels stammt aus England. Bereits im 17. Jahrhundert übten die Wechselläuter der großen Kirchen ihre Tonfolgen auf verkleinerten Glocken. Von dort aus gelangte die Handglockenmusik vor etwa 150 Jahren nach Amerika und verbreitete sich dort zunehmend. Das Handglockenspiel ist eine Gruppenmusizierform, bei der jeder Spieler jeweils 2-8 Glocken bedienen muss. Geläutet werden fein gestimmte bronzene Glocken mit einem schlaufenförmigen Griff und einem Klöppel, der nur in einer Ebene schwingt. Durch verschiedene Spieltechniken kann der klare und obertonreiche Klang variiert werden. Der Handglockenchor Wiedensahl ist einer der größten und aktivsten der rund 25 Chöre dieser Art in Deutschland. Neben vielen Auftritten im gesamten norddeutschen Raum führten Konzertreisen den Chor in die USA und nach Südafrika. Beim 8. Deutschen Orchesterwettbewerb in Hildesheim wurde der Handglockenchor Wiedensahl im Mai 2012 mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die musikalische Arbeit ist auf der 2010 erschienenen CD Celebration sowie in Rundfunk- und Fernsehsendungen des NDR dokumentiert.