FEFGGENDORF (rr). Er gilt als riesiges Fußballtalent. Tim Dierßen aus Feggendorf, offensiver Mittelfeldspieler wie einst sein Vater Bernd Dierßen. Einer, der hinter den Spitzen für Torgefahr sorgen soll. Alltags spielt Tim Dierßen bei Hannover 96 in der U17 Bundesliga. Dazu kommen die ersten drei Jahre beim DFB, derzeit in der U17 von Stefan Böger. Gerade erst hat das Team im Süden Portugals den Algarve-Cup gewonnen. 2:1 gegen England, 3:1 gegen die Niederlande und 1:1 gegen Portugal. Jetzt geht es um die letzte Phase in der EM-Qualifikation Ende März. Setzen sich die Böger-Buben gegen die Ukraine, Bulgarien und Lettland durch, starten sie bei der EM im Mai in der Slowakei. Von diesen acht Teams schaffen es die ersten sechs Teams dann bis zum WM im Herbst in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Im Interview mit den Schaumburger Wochenblatt spricht Tim Dierßen über seine Fußballträume mit dem DFB und Hannover 96.
Schaumburger Wochenblatt (SW): Hallo Tim, wie war es mit der U17 des DFB an der Algarve neulich?
Tim Dierßen (TD): Richtig toll. Superwetter, Superwetter, ein tolles Strandhotel und erfolgreiche Spiele. Wir haben den Algarve-Cup gewonnen. Wenn man gewinnt macht der Fußball natürlich noch mehr Spaß.
SW: Und wenn man dann sogar ein Tor schießt …
TD: … umso mehr. Ich habe jetzt mein erstes Tor geschossen. Querpass, einen Verteidiger umkurvt und ins Netz geschoben. Das ist natürlich die Krönung.
SW: Ein Tor stärkt vermutlich auch die Position beim Trainer?
TD: Ich hoffe es. An der Algarve habe ich zwei von drei Spielen bestritten und ein Tor erzielt. Da jede Position doppelt besetzt ist und weitere Konkurrenz wartet, muss man mal sehen, was das bedeutet. Denn ein Stammspieler im Nationalteam bin ich noch nicht. Beim Algarve-Cup bin ich erst auf Abruf nachgerückt. Ich habe zumindest mein Bestes gegeben.
SW: Macht das angesichts der großen Ziele, die die DFB U17 in diesem Jahr mit EM und WM verfolgt, besonderen Druck?
TD: Ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt. Wenn es reicht, dann bin ich dabei. Wenn es nicht reicht, dann muss ich das akzeptieren und weiterhin versuchen, mich mit dem Besten zu empfehlen. Man muss sich ohnehin immer wieder neu präsentieren und sein Bestes geben.
SW: Wie würdest Du denn deine Ziele formulieren?
TD: Natürlich möchte Ende März die zweite Phase der EM-Qualifikation mit den Spielen gegen Bulgarien, Estland und Ukraine bestreiten, um dann den EM-Vorbereitungslehrgang und die EM im Mai in der Slowakei mitzuspielen. Das wäre schon ein Traum für mich. Und dann in der Slowakei die WM-Quali schaffen. Die besten sechs der acht EM-Teams sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Herbst dabei. Aber das ist noch viel zu weit weg. Der Vorbereitungslehrgang zur EM-Quali findet übrigens in Barsinghausen statt.
SW: Das ist fast auf heimischen Gelände. Ist das etwas Besonderes?
TD: Das kann man so sagen. Man kennt doch einige Leute und ist selber ein wenig bekannt.. Daraus ergibt sich dann schon ein besonderes Gefühl. Aber erst mal muss ich dabei sein.
SW: Vom DFB zum Verein. Du spielst in der U17 von Hannover 96.
TD: Ja, ich bin als D-Jugendlicher zu Hannover 96 gewechselt. In der U17 spiele ich hinter den Spitzen.
Das Team spielt in der Bundeskliga der B-Junioren eine gute Rolle. Wir haben noch Chancen auf Platz zwei in unserer Staffel. Das bedeutet, wir können noch das Halbfionale um die deutsche Meisterschaft erreichen. Das ist unser großes Ziel bei 96.
SW: Wie hat bei Dir
eigentlich alles
angefangen
mit dem
Fußball?
TD: Familiär bedingt war ich oft als kleiner Junge mit meinem Vater unterwegs, wenn der als Trainer gefordert war. Da kickt man dann mit anderen Jungs herum, oder versucht es zumindest.
Irgendwann bin ich dann ins
G-Juniorenteam der damaligen Spielgemeinschaft aus
Feggendorf und Lauenau
gekommen.
SW: Es geht eine Geschichte,
die sich um Deine damaligen fast schulterlangen Haare und Dein Talent dreht. Kennst Du die?
TD: Mein Vater erzählt das manchmal als Anekdote. Demzufolge habe ich bei einem Egestorfer Spiel mit anderen Jungs herumgekickt. Das sei dem NFV-Präsidenten Karl Rothmund aufgefallen.
Und der habe meinen Vater gefragt, wer denn dieses talentierte junge Mädchen sei.
Foto: rl