FEGGENDORF (rr). Vater und Sohn Dierßen, Bernd und Tim. Beide haben den Fußball als Lebensmittelpunkt. Dabei folgt der Sohn in den Fußstapfen des Vaters. Und Ex-Profifußballer "Shorty" Dierßen hat ganz schön große Abdrücke vorgelegt. Exakt 30 Länderspiele beim DFB in den Nachwuchsnationalteams. Über den DSC Feggendorf zu Arminia Hannover, im älteren A-Jugendjahrgang das Zweitligadebüt bei Arminia im Zweitligaderby gegen 96. Fortan bei 96, Schalke und erneut 96 bis ein Kreuzbandriss 1990 die Karriere beendete. Neben den 96-Recken von Peter Anders in der Abwehr bis hin zu Stürmerlegende Dieter Schatzschneider spielte Bernd Dierßen mit großen Namen wie Thomas Allofs, Pierre Littbarski, Rudi Völler, Lothar Matthäus und Olfa Thon im Mittelfeld und kam während seiner gesamten Karriere ohne Feldverweis aus. Später wurde der gelernte Finanzkaufmann beim NFV und Sporthotel in der Finanzführung tätig, trainierte nebenbei einige Amateurklubs, unter anderem den FC Stadthagen.
Sieben U17 Länderspiele, vier U16 Länderspiele und zwei U15 Länderspiele hat der Sohn bereits auf dem Konto. Außerdem spielt er bei den B-Junioren mit Hannover 96 in der Bundesliga. Die Anfänge also sind gemacht.
"Ich freue mich für Tim und ich bin stolz auf seine fußballerischen Erfolge", sagt der Vater. Druck ausüben, um die Karriere zu befördern oder gar bestimmte Dinge erzwingen, will er nicht. Ganz im Gegenteil. "Eine Karriere entwickelt sich immer step by step, also Schritt für Schritt. Vieles ergibt sich von ganz allein. Etwas zu erzwingen betrachte ich als den falschen Weg. Das wichtigste für mich ist, dass mein Sohn glücklich ist. Das kein beim Fußball geschehen. Aber Fußball ist nichts alles. Es gibt auch andere Wege, glücklich zu sein", lautet die Alltagsphilosophie im Hause Dierßen in Feggendorf. "Aber ich hätte nichts dagegen, wenn mein Sohn mich beim Fußball übertrumpfen könnte und noch erfolgreicher wird als ich es war", lacht der Vater angesichts der hohen Lukrativität, die das professionelle Fußballgeschäft mit sich bringt. "Wir werden sehen, wohin der Weg führt."
Derzeit ist Tim Dierßen ist Elftklässler am Gymnasium Bad Nenndorf. Er will auf jeden Fall einen Abschluss machen. Ob Abitur, dann Berufsausbildung oder gleich ins Profigeschäft? "Das ist für Tim Dierßen noch viel zu weit weg. "Ich habe Träume, aber es gibt keinen Plan B", sagt er. "Wir sind jetzt erst einmal froh, dass die Schulleitung sehr großzügig ist und meinen Sohn frei stellt, wenn das nötig ist. Das ist an einem Gymnasium, das nicht sportbetont ist, keinesfalls selbstverständlich. Durch die Freistellungen aber fühlen wir uns bereits auf dem sportlichen weg unterstützt", sagt der Vater. "Dafür sind wir echt dankbar."
Einen Wettbewerb um den größeren Erfolg gebe es nicht, bestätigt Sohn Tim und sagt: "Noch ist der Fußball Hobby, wenn auch sehr zeitintensiv. Natürlich ist es mein Ziel, Profi zu werden. Das ist ganz klar. Sonst würde ich den Aufwand nicht betreiben. Aber der Spaß muss für mich immer im Vordergrund stehen." Vater und Sohn sich da einig. Foto: rr