BAD NENNDORF (nb). Ein verschmitztes Grinsen hier, ein frecher Hüftschwung da: "Juliano Rossi" weiß sich in Szene zu setzen. Dass er mit einer Extraportion Charisma die Menschen in seinen Bann ziehen kann, hat er bei der "Splendid Night" am vergangenen Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das mussten selbst die anerkennen, auf deren Hitlist Swing nicht die obersten Plätze belegt. Bereits wenige Minuten nach Beginn des Konzerts hatte der Hannoveraner Künstler das Publikum in der Wandelhalle erobert und die volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Besuchermasse drängte nach vorn, wippte im Takt und ließ sich mitreißen. Seinem Ruf als Mitbegründer der "New Generation of Swing" hat er lässig Taten folgen lassen, zur musikalischen Hingabe kommt das "gewisse Etwas", ein besonderer Sinn für den Moment, und viel Seele. Wer Rossi alias Oliver Perau nur als Sänger der Rockformation Terry Hoax kennt, mag von den gefühlvoll-sanften und jazzigen Tönen überrascht worden sein. Abseits seiner großen Bühnenpräsenz beeindruckt der Charmebolzen nicht zuletzt mit seiner variablen Stimme. "Genau wie Frank Sinatra", klang es hin und wieder aus den Reihen des Publikums. Als Entertainer spielte er mit seinen vokalen Facetten, für die er sich Künstlern wie Herbert Grönemeyer oder Joe Cocker bediente. Optisch weckte er bei manchem Erinnerungen an Robbie Williams zu seinen besten Swing-Zeiten, nicht, dass Herr Rossi Vergleiche nötig hätte. Der Herzblut-Musiker ist gewitzt, kantig, frech, eigen- eben ganz er selbst, und das macht ihn auf der Bühne so gut. So weitläufig aufgestellt wie das Spektrum, in dem Perau unterwegs ist, war auch das Programm angelegt, in dem seine Kunstfigur sich austoben konnte. Im vielseitigen Repertoire haben sanfte Balladen wie "Mr. Bojangles" neben Eigenkompositionen wie "I want my money back" oder den Doors-Coverversionen "Light my fire" und "Love Street" Platz. Lutz Krajenski am Klavier, Frank Fiedler am Kontrabass und Trommler Christian Schoenefeldt haben "Juliano Rossi" mit großer Spielfreude begleitet. Im Anschluss übernahmen die Organisatoren von "splendid" wieder das Mikro und damit den rockigen Teil des Abends. Nach einem kleinen "Warm-up" zu Beginn der konnte sich die an diesem Abend siebenköpfige Truppe musikalisch so richtig gehen lassen - sehr zur Freude der versammelten Party-Gesellschaft und ihrer Fans. Das eingestimmte Publikum ließ sich nicht lange bitten und feierte zu Hymnen von Billy Idol, Coldplay, Depeche Mode oder Mia mit vollem Körpereinsatz ab. Henning Bartels, Denise Sander, Markus Riedel, Thomas Goetz, Lars Nichterlein, Frank Helmerding und Oliver Ewald dankten es ihnen mit unermüdlichem Einsatz. Fazit des gelungenen Premieren-Abends: Die erste "Splendid Night" hat viel versprochen, aber noch mehr gehalten. Weitere Fotos auf www.schaumburg-hautnah.de. Foto: nb
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Ein Abend mit dem gewissen Etwas
Juliano Rossi und "splendid" machen die "Splendid Night" zum Erlebnis
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