SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Mit einem neuen Baugebiet und einem Rabatt auf den Grundstückskauf will der Flecken Lauenau junge Familien gewinnen. "Deister II" nennt sich das Areal mit 27 möglichen Grundstücken in der Verlängerung des Gebiets rund um die Käthe-Kollwitz-Straße. Die Werbung hat noch nicht begonnen; und schon sind nach Auskunft von Gemeindedirektor Uwe Heilmann 19 Plätze reserviert.
Es sei die attraktive Lage, die die Nachfrage von vorwiegend Lauenauer Interessenten ausgelöst habe. Denn die Häuserreihe werde an dieser Stelle die letzte in Richtung Deister sein: "Dahinter kommt nichts mehr", machte Heilmann die Örtlichkeit deutlich. Er wundert sich immer noch, dass unmittelbar nach dem Beschluss im Verwaltungsausschuss das Rathaus mit Anfragen überhäuft wurde. Denn mit dem von der Sparkasse Schaumburg vertriebenen Baugebiet "Felsenkeller" stünden schon seit Längerem Flächen zur Verfügung. "Aber das ist lange Zeit nur schlecht geredet worden", glaubt er den Grund für das bislang schleppende Interesse zu kennen.
Doch auch dort setze, wie Lars Dierking vom Immobilienservice des Geldinstituts auf Anfrage mitteilte, wieder eine Belebung ein. Aktuell gebe es drei Reservierungen neben den bereits 15 verkauften Grundstücken. 36 Plätze sind dort noch zu haben.
Während aber am "Felsenkeller" sofort mit dem Eigenheimbau begonnen werden könnte, müssten "Deister"-Interessenten voraussichtlich bis zum Herbst warten. "Wir haben noch nicht einmal einen Bebauungsplan", erläuterte Heilmann den Stand der Entwicklungen. Zudem werde voraussichtlich erst das neue Rodenberger Siedlungsgebiet "Leimkaute" erschlossen, bevor die Maschinen in der Verlängerung des "Scheunenfeld" anrollen. In der "Leimkaute" sei erkennbar, dass "sich der Bauwunsch in Rodenberg gestaut" habe, erklärte Heilmann. Der erste Abschnitt mit rund 30 Parzellen sei bis auf wenige Restflächen komplett vergeben; für die 48 Grundstücke im zweiten Teil lägen bereits zehn Reservierungen vor.
"Ich hätte dieses große Interesse für beide Orte nicht erwartet", gibt Heilmann zu. Möglicherweise liege das an den Rabatten, die Rodenberg und Lauenau den Häuslebauern als Kinderbonus und als Zuschuss für besondere energetische Maßnahmen gewähren wollen. Die Sparkasse Schaumburg will für ihre Grundstücke im "Felsenkeller"-Gebiet ähnliche Summen in Abzug bringen.
Unterdessen dürfte es für beide Kommunen ein weiteres Ansiedlungsargument geben. Die Telekom wolle, so Heilmann, Glasfaserkabel zur besseren Internetversorgung verlegen. Begonnen werde damit in den neuen Baugebieten. Allmählich sollen dann beide Ortslagen folgen. "Wir achten aber darauf, dass auch die Dörfer nicht vergessen werden", versprach er. Er will beim Unternehmen ein Umdenken ausgemacht haben, dass auch "in der Fläche" investiert werden müsse. Foto: al