1. HGV trägt Kompromiss mit

    Kein Bürgerbegehren zur Umgestaltung des Marktplatzes

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    LINDHORST (bt). Seit Wochen schlägt die beabsichtigte Neugestaltung des Marktplatzes im Ort hohe Wellen. Nachdem der Gemeinderat im November dazu einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte, stieß dieser bei den im Handel- und Gewerbeverein (HGV) Lindhorst zusammengeschlossenen Geschäftsleuten auf heftige Bedenken. Der Grund: Der Beschluss sah vor, dass die jetzt direkt auf dem Marktplatz entlang der Bahnhofstraße vorhandenen Parkplätze verschwinden sollten. Mit einem Bürgerbegehren wollte sich der HGV dagegen wenden.

    Mitte Januar nahm sich der Bauausschuss des Gemeinderates erneut des Themas an. Im Vorfeld hatten Verhandlungen stattgefunden, nachdem, so schreibt der HGV – Vorsitzende André Treichel in einer Pressemitteilung, noch vor Weihnachten in Gesprächen des HGV mit Vertretern des Bauausschusses, des Naturschutzbundes Deutschland und der Gemeinde alle Beteiligten Kompromissbereitschaft signalisiert hatten. Dies habe letztlich, so der Vorsitzende weiter, zu einer Beschlussempfehlung des Bauausschusses an den Verwaltungsausschuss und den Gemeinderat geführt. Danach soll der im November vom Gemeinderat gefasste Beschluss aufgehoben werden. Der neue Entwurf sieht 27 Parkplätze auf dem der Kirchstraße zugewandten Areal vor, ergänzt durch fünf weitere Parkplätze, die auf dem bisherigen Marktplatz entlang der Bahnhofstraße liegen, mit der Parkfläche Kirchstraße aber eine Einheit bilden.

    Diese Beschlussempfehlung mit jetzt insgesamt 32 Parkplätzen wertet Treichel als "tragfähigen Kompromiss", alle Beteiligten hätten Zugeständnisse machen müssen. Trotzdem sei dies für alle Seiten "keine optimale Lösung". Vor dem Hintergrund des bereits bestehenden und umsetzbaren Ratsbeschlusses wertet Treichel das erreichte Ergebnis für den HGV als Erfolg. Eine Mitgliederversammlung habe beschlossen, das angekündigte Bürgerbegehren nicht weiter zu verfolgen. Weiterhin kritisch sehen die Geschäftsleute allerdings die mit der Neugestaltung verbundene Kostensituation.

    Es sei aber nicht Aufgabe des HGV zu beurteilen, ob sich die Gemeinde solch ein Projekt überhaupt leisten könne. Zu bedenken sei, dass in den geplanten Kosten die Investitionskosten für die Begrünung, für Bänke und Springbrunnen nicht enthalten seien. Zudem seien Nachträge der Baufirmen noch nicht eingerechnet.

    Entschieden wendet sich der HGV-Vorsitzende gegen den Vorwurf der Lüge. "Wir weisen den Vorwurf von Frau Cerstin Beyer als Ortsverbandsvorsitzende der SPD zurück, dass der HGV die Bürger in Lindhorst hinsichtlich der Parkplatzsituation belügen würde", schreibt Treichel. Der HGV habe versucht, die Bürger zu informieren. "Ansonsten wäre der Ratsbeschluss ohne Information der Bürger stillschweigend herbeigeführt worden", so Treichels Urteil.

    Foto: bt

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