STADTHAGEN (ag). Die letzten 20 Jahre seit der Gründung des Fördervereins Kreiskrankenhaus Stadthagen beschreiben eine Erfolgsgeschichte. Aktuell sieht sich der Verein vor einem Umbruch: Mit der Zusammenlegung der drei Kliniken im Schaumburger Land steht auch der Förderverein vor neuen Herausforderungen. Ob diese Erfolgsgeschichte in Anbetracht des neuen Gesamtklinikums fortgeschrieben wird, ist bislang unklar.
Im Rahmen einer turnusmäßigen Mitgliederversammlung blickte der Vorsitzende Wilhelm Söhlke auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 zurück. Neue Geräte im Wert von über 17 000 Euro konnten dem Klinikum Stadthagen übergeben werden. Darunter eine Matratze mit Luftdruck für bettlägerige Patienten, ein Notfallwagen, acht Duschhocker, ein Mobilisationsstuhl und vier Leichtgewichtsrollstühle. Insgesamt sind seit der Gründung Investitionen in Höhe von über
250 000 Euro an die Klinik geflossen, gab Söhlke in seinem Bericht bekannt. "20 Jahre Förderverein sind eine Erfolgsgeschichte", so der Vorsitzende weiter. Ralph von Follenius, der Geschäftsführer des Schaumburger Gesamtklinikums, hofft darauf, auch zukünftig auf die Unterstützung des Fördervereins bauen zu können. In einem Vortrag informierte er die Mitglieder deshalb umfassend über die geplanten Strukturen und zeigte einen Weg zur Einheit der drei Krankenhauskulturen auf.
"Die Schwierigkeit des neuen Gesamtklinikums ist nicht der Bau, welcher hauptsächlich durch eine gute Planung bedingt ist, sondern die Vereinheitlichung dreier Kliniken", erklärte Follenius. Die Herausforderung sei es, aus drei Krankenhäusern mehr als nur eine neue Klinik zu schaffen. Das Ziel sei es, aus drei Krankenhauskulturen und dem großen Gesellschafter Agaplesion einen medizinischen Schwerpunktversorger mit harmonisierten Strukturen und einem eingespielten Team zu entwickeln. Im neuen Gesamtklinikum werden drei Betriebskulturen vereint und unter eine neue Trägerschaft gestellt. Die Herausforderungen bei der Vereinheitlichung sind die zahlreichen Unterschiede. In den drei Krankenhäusern finden sich unterschiedliche medizinische Spezialisierungen und zum Teil auch Überschneidungen. Während Stadthagen eher internistisch orientiert ist, hat sich Bückeburg auf die Chirurgie spezialisiert. Ein anderes Problem ist die momentane Leitung unter kirchlicher und kommunaler Trägerschaft. Dadurch ergeben sich zwei unterschiedliche Krankenhausinformationssysteme, Verwaltungen und Organisationen. Die Verwaltung muss nunmehr beispielsweise auf ein einheitliches EDV-System umgestellt werden. Die unterschiedliche Trägerschaft birgt auch Unterschiede im Tarifwerk, der Beteiligung und im Arbeitsrecht. Zahlreiche Streiks und Proteste haben in der vergangenen Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass gerade dieses Thema von besonders emotionaler Bedeutung für die künftigen Mitarbeiter des Klinikums ist. Die Zielsetzung sieht Follenius in der Harmonisierung dieser Strukturen. Wichtig sei es dabei, eine gemeinsame Konzernphilosophie zu entwickeln. Als Wunsch formulierte der Geschäftsführer zudem, mit einem eingespielten Team in den Neubau einzuziehen. Foto: ag
