LANDKREIS (ste). Nach der Veranstaltung, vor dem Schulgebäude in Rinteln: "Boah ey, war der Professor cool!" hieß es von vielen Teilnehmern. Doch der Professor war eigentlich gar keiner. Dipl.-Ing. Felix Kraus von der Ostfalia Hochschule ließ zum Abschluss der Info-Veranstaltung "Mit Technik in die Zukunft" sein "Feuerwerk der Experimente" abbrennen und erntete dafür Szenenapplaus.
Vorangegangen war eine Veranstaltung, die den Schülerinnen und Schülern der Oberstufen des Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadthagen und des Gymnasium Ernestinum Rinteln die Berufswelt von morgen und die Erwartungen der Wirtschaft näher bringen wollte. In einer ersten Talkrunde berichtete Svenja Boer über ihren Arbeitsalltag bei der Firma Hubert Stüken GmbH & Co. Dort absolviert sie derzeit ein duales Studium, also ein Studium an der Hochschule Hannover mit integrierter Ausbildung. Personalleiter Werner Broska und Konstruktionsleiter Jörg Rolfes von Stüken standen dabei für Fragen zur Verfügung.
In der zweiten Runde standen Svenja Boer, diesmal als Studentin, die Studentin der Biomedizin Anna-Lena Behrens und Julia Panitz, Teilnehmerin des Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahres an der Leibniz Universität, Rede und Antwort. Sie berichteten über die jeweiligen Studiengänge, das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr und wie den Erstsemestern der Studieneinstieg an ihrer Hochschule erleichtert wird.
Der Institutsleiter Prof. Tobias Ortmaier vom Institut für Mechatronische Systeme, Prof. Dr. Birgit Glasmacher vom Institut für Mehrphasenprozesse und Zentrum für Biomedizintechnik der Leibniz Universität Hannover und Prof. Dr.-Ing. Matthias Weiß von der Fakultät Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik der Hochschule Hannover, klärten die Schülerinnen und Schüler in der dritten Talkrunde über den Unterschied zwischen Hochschule und Universität auf und berichteten von den Möglichkeiten, einmal selbst in den Alltag eines Studierenden an Hochschulen hineinzuschauen.
Wie faszinierend Technik sein kann, bewies im Anschluss an die Talkrunden Dipl.-Ing. Felix Kraus.
Seine "blitzgescheiten Hochspannungsexperimente" boten auch täglichen Gebrauchswert: "Beim Gewitter kann man die Schrittspannung bei Menschen beeinflussen; beim Vieh auf der Weide geht das nicht. Die fallen dann alle um, sind tot und weil sie dicht zusammenstehen kann man sie gut abtransportieren!" Kraus zeigte, dass man sich in einem Faradyschen Käfig ruhig Blitzen aussetzen könne: "Allerdings sollte man nicht die Hand raushalten!" Er räumte auf mit dem Irrglauben: "Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen!" Früher hatte das einmal echten Informationswert, denn Eichen standen eher solitär und Buchen in Wäldern: "Und in Wäldern ist man relativ sicher!"
Über "dielektrische Verschiebungsströme", die in Mikrowellen das Püree heiß machen und über Versuchsaufbauten mit einer Teslaspule, bei denen man Glühlampen auch ohne elektrischen Leiter zum Leuchten bringen kann, berichtete Kraus nicht nur, er zeigte es auf eine besonders anschauliche Weise: "Boah ey, ist der Professor cool!"
Die Stiftung "Niedersachsen Metall", die VDE und VDI sowie die Ingenieurskammer Niedersachsen konnten mit dieser Veranstaltung bei einigen der Schülerinnen und Schüler - sicher auch nachhaltig - das Interesse für ein technisches Studium wecken oder verfestigen.
Foto: ste