VEHLEN (wa). Zur Kenntnis unter Protest: So lautet das Fazit des Ortsrates Vehlen, der sich vergangene Woche im Feuerwehrgerätehaus gemeinsam mit Kämmerer Andreas Jasper über Ortschaftsmittel unterhalten hat. Ein Ratsantrag der örtlichen CDU zur Aufstockung der Ortschaftsmittel um 20 000 Euro wurde vom Rat Obernkirchen abgelehnt. Aus Sicht der Kämmerei sehe man "allein schon aufgrund der angespannten Haushaltssituation kein Spielraum, die Budgetmittel deutlich zu erhöhen." Auch beim Thema Dorferneuerung sieht es in diesem Jahr nicht rosig aus. Im Haushalt der Stadt Obernkirchen sind für Vehlen
50 000 Euro vom Amt für Landentwicklung in Hannover eingeplant worden. Jetzt hat das Amt zurückgerudert. "Die Summe verfällt wenn wir jetzt ohne Genehmigung des Landes beginnen", sagt Ortsbürgermeister Werner Harder. Andererseits: Wenn nicht jetzt, wann dann? Trotzdem: Mit 50 000 Euro für die Umgestaltung allein, sei der Ortschaft nicht geholfen. Deshalb hält es der Vehlener Ortsrat derzeit für sinnvoll, auf 2014 zu warten.
Die Ortschaften seien eben nicht auf Rosen gebettet, so Harder. Man müsse die Geldmasse hier und da verschieben. Die Hälfte der nicht verfügten Ortschaftsmittel können laut Jasper ins neue Jahr übertragen und auch im zweiten, dritten und vierten Jahr mitgenommen werden, wenn es darum gehe für etwas Größeres zu sparen. Gemessen mit den anderen Ortschaften Gelldorf, Röhrkasten und Krainhagen bekommt Vehlen die größte Summe (7100 Euro) an Ortschaftsmitteln. Dazu kommen 13 400 Euro für Unterhaltung der Spielplätze, Anlagen, Straßen und Wasserläufe. Ratsherr Horst Lahmann gab einen groben Überblick, für was die Mittel genutzt werden sollten: Sackgassen-Schilder "Zum Holze" mit Spiegel, Versetzung des Sandkastens, Fällung von drei Bäumen, und die Anschaffung von drei Ruhebänken im Bereich Überschwemmungsbecken, Zum Felde sowie am Spielplatz. Weitere Reparaturarbeiten und die Gossen am Weidkamp. Im Haushaltsjahr 2013 bereits fest eingeplant von der Stadt Obernkirchen ist ein neues Spielgerät für den Spielplatz oberhalb des Weidkamps für 10 000 Euro. Was genau angeschafft wird, darüber wird demnächst entschieden. Jaspers Rat: "Kleiner aber dafür vernünftig." Ein zeitnaher Aufbau des Spielgerätes zum Frühjahr sei aufgrund der Haushaltsgenehmigung durch die Kommunalaufsicht nicht möglich. In Sachen Haushaltssicherung sieht es ebenso schwierig aus: Einsparpotenzial sei in Vehlen nicht vorhanden, so Jasper. Man brauche Anregungen von den Ortschaften. Beispielsweise wünsche er sich Ideen zur multifunktionalen Nutzung der vorhandenen öffentlichen Gebäude. Wie kann man das Dorfgemeinschaftshaus und die Feuerwehr noch besser nutzen um mit den Einnahmen die Ausgaben zu senken? "Als wir die Wohnung im Feuerwehrhaus vermieten wollten, hat sich in der Verwaltung niemand zuständig gefühlt außer Herr Jasper – und der war im Urlaub", sagt Ratsherr Christoph Schuster (CDU). "So kann´s nicht gehen, wir müssen gemeinsam etwas anpacken." Foto: wa