1. "Wir wollen nicht hilflose Helfer!"

    Lauenauer Löschfahrzeug soll ersetzt werden / Hoher Reparaturaufwand am Einsatzfahrzeug

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Sie wollen helfen – und dann brennt es im Einsatzfahrzeug. Diese Situation erlebten Lauenauer Feuerwehrleute im vergangenen Jahr. Bei einer Alarmfahrt qualmte plötzlich der Blaulichtschalter. Zuvor hatte es schon bei dem für nächtliche Einsätze notwendigen Lichtmast einen Vorfall gegeben: Stellmotor und Steuerungsplatine brannten durch. Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker listete noch mehr Mängel und aufwendige Reparaturen des jetzt 21 Jahre alten Fahrzeugs auf. Dabei sei es in 2012 bei 81 Fahrten nur 911 Kilometer gelaufen. Der Tachostand liegt bei 25.014 Gesamtkilometern. Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann versuchte, die Sorgen der Wehr zu zerstreuen: "Wir halten einsatzfähiges Gerät für sehr notwendig." Allerdings erinnerte er an die Haushaltsberatungen im Samtgemeinderat. Der neue Etat, in dem erste Mittel für die Beschaffung veranschlagt sind, sei nur durch eine "Kampfabstimmung mit knappem Ausgang" zustande gekommen: "Da wurde das Fahrzeug hinterfragt, ob es auch sein müsse." Nicht einmal "gestandene Feuerwehrleute hätten zugestimmt, die es eigentlich besser wissen müssten", bemerkte er. Auch Lauenaus Bürgermeister Heinz Laufmöller erwartet einen sachgerechten Ersatz: "Wir wollen doch nicht hilflose Helfer, weil die Ausrüstung nicht stimmt."

    Volker berichtete von einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Wehren im südlichen Samtgemeindebereich. Die Lauenauer Wache habe öffne sich dreimal wöchentlich für den Austausch von Atemschutzflaschen und –masken nach Einsätzen oder Übungen. Damit entfallen für die einzelnen Wehren die kosten- und zeitaufwendigen Fahrten nach Stadthagen. In Sachen Atemschutz sieht Volker die eigenen Kameraden bestens gerüstet. Bei 39 ausgebildeten Kräften seien rund zwei Drittel der Aktiven in der Lage für einen solchen erschwerten Einsatz.

    Begonnen hat ein Weiterbildungsangebot auf dem im Flecken stationierten Einsatzleitwagen. Vertreter aus den umliegenden Ortschaften sollen hier geschult werden. Diese könnten im Alarmfall durch tiefe Ortskenntnis eine große Hilfe sein: "Feuerwehr", so Volker, "hört schließlich nicht an der Ortsgrenze auf".

    Das Miteinander der Wehren im Samtgemeindebereich war auch ein Thema für Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening. Als positiv habe sich erwiesen, wenn bei Einsätzen an Werktagen zwei Nachbarwehren gemeinsam alarmiert würden, damit ausreichend Personal zur Verfügung stehe. Begonnen wurde außerdem, einen "Gefahrgutzug" zu schaffen, bei dem der Lauenauer Wehr eine wichtige Funktion zukomme. "Auch dafür der Ersatz des alten Löschfahrzeugs notwendig", mahnte Wilkening die Kommunalpolitiker. Der fachgerechte Einsatz nach Gefahrgutunfällen gewinnt besonders wegen des Verkehrsaufkommens auf der Autobahn an Bedeutung.

    Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an