STADTHAGEN (wa). Einkaufen in einer Boutique, im Restaurant etwas bestellen oder auf dem Flohmarkt um den Preis feilschen – aber bitte auf englisch, spanisch und französisch. 120 Schüler des achten Jahrgangs der IGS Schaumburg sind vergangenen Montag durch das Sprachendorf gewandelt und konnten in Alltagssituationen ihre Sprachkenntnisse auf die Probe stellen.
Jeder Schüler machte einzeln an insgesamt 14 Stationen im Sprachendorf Halt. Mittels eines Aufgabenheftes konnte im Vorfeld im Klassenraum noch etwas geübt beziehungsweise im Wörterbuch nach unbekannten Wörtern nachgeschlagen werden. So ausgerüstet war der Gang in den Gemüseladen oder das Reisebüro ein Klacks. "Der erste Schritt ist immer schwierig", sagt die 13-jährige Julia-Marie Busche. Sie musste sich unter anderem den Fragen von Jannis Landfester und Giacomo von Urff (beide 17 Jahre alt) stellen, die in der fiktiven "Police Station", also der Polizeistation auf Julia-Marie warteten. Der chilenische Austauschschüler Pablo Cáceres (elfte Klasse) unterhielt sich derweil mit Laura Gehrmann. Natürlich in seiner Landessprache Spanisch. Während der Dialoge bewertete eine Lehrkraft anhand eines Kriterienkatalogs das Sprechvermögen des einzelnen Schülers. Geachtet wurde dabei auf Wortschatz, Aussprache und Sprechtempo. In monatelanger Vorbereitung haben Englisch-Fachbereichsleiterin Gerlinde Brinkmann und weitere Lehrer der IGS Schaumburg dieses neue Projekt vorbereitet – und nun umgesetzt. Unterstützung bekamen sie dabei von vielen privaten Helfern wie beispielsweise einem Englisch-Professor der Universität Hannover, Partnern von IGS-Lehrern, Eltern mit fremdsprachlichen Wurzeln und IGS-Oberstufenschülern. Auch im Hinblick auf die in 2014 kommende mündliche Sprachprüfung wurde das Projekt "Sprachendorf" ins Leben gerufen. "So können die Schüler bereits in realen Situationen ihre Sprechfertigkeit und die Aussprache üben", sagt Brinkmann. Eine längerfristige Fortsetzung des Projektes sei nach Evaluierung bereits geplant.
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