1. Singen macht Freude und hält lange fit

    Chor blickt auf gelungenes Jahr / Tränen bei Ehrung / Bezirkschorfest 2013 in Bad Nenndorf

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    WALTRINGHAUSEN (jl). Auf einigen Jahreshauptversammlungen gibt es Zank, auf manchen lassen sich für eine Neuwahl keine Interessierten finden und auf anderen wiederum singen die Mitglieder, lachen miteinander und umarmen sich inklusive Küsschen links und rechts.

    So geschehen auf der diesjährigen Versammlung des Gemischten Chores Waltringhausen, der traditionell mit drei Liedern die Veranstaltung eröffnet hat: "Singen ist Leben, Singen ist Freude, Singen ist Liebe" – Und es hält fit, wie Heinrich Deseneß beweist. Der 92-Jährige ist bereits 1938 dem sangesfrohen Verein beigetreten und zählt bis heute zu den aktivsten Mitgliedern. Nicht einen einzigen der 34 Übungsabende habe er im vergangenen Jahr versäumt, lobte der Vorstand. Als ihn dann auch noch seine Chorkollegen zum 75-jährigen Jubiläum hochleben ließen, rollten dem Geehrten Tränen über die Wange.

    Sehr fleißig und stets präsent war aber noch ein weiteres Dutzend singender Mitglieder. Die Beteiligung an den Übungsstunden habe damit durchschnittlich bei 88 Prozent gelegen, eine Steigerung um zwei Prozent zum Vorjahr. Weniger erfreulich, so der Vorsitzende Walter Göbel, sei der Mitgliederbestand. Dieser habe sich von 88 auf 82 verringert. "Eintritte konnten wir leider keine verbuchen", seufzte er.

    Davon abgesehen hatte das vergangene Jahr aber viel Positives zu bieten. Von der Erntefeier über das Benefizkonzert zu Gunsten der Tafel in Bad Nenndorf bis zum Jubiläums- und Regionalchorfest – Der Vorsitzende bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass das Jubiläumsjahr 2012 erfolgreich und harmonisch abgelaufen sei. "Ihr habt Außergewöhnliches geleistet." Viel sei bewegt und viel Freude verbreitet worden. Besonderen Dank richtete er an Chorleiter Hansjürgen Lemme, der es seit fast fünf Jahrzehnten schaffe, die Sänger für den Chorgesang zu begeistern.

    In ihren Ämtern zu begeistern scheinen auch Vera Voss (Vizevorsitzende) und Gudrun Göbel (Schriftführerin), sie wurden bei den Wahlen einstimmig bestätigt.

    Als Höhepunkt in diesem Jahr nannte der Vorsitzende Göbel das Bezirkschorfest der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW), das am 6. Juni in Bad Nenndorf stattfindet – nur wo genau, darüber herrscht noch Uneinigkeit. Der BSW-Beauftragte für Chöre Wilfried Wlotzka sprach von der Musikmuschel im Kurpark, auf der Terminübersicht des Waltringhäuser Chores steht jedoch Wandelhalle.

    Chorleiter Lemme äußerte arge Bedenken über einen Auftritt in der Muschel, da bei einer vergangenen Veranstaltung die Technik versagt habe. "Das wird eine Katastrophe", warnte er und erhielt unterstützenden Applaus seiner Sänger. Wlotzka versicherte, den Einwand beim BSW-Bezirk in Hannover vorzutragen. Einig war man sich allerdings, dass die Veranstaltung mit rund 400 Aktiven nicht in "steifer Form", sondern als lockeres und schwungvolles Fest über die Bühne gehen soll.

    Die bedeutsame Pflege des Kulturguts Chorgesang hob Bad Nenndorfs Bürgermeisterin Gudrum Olk in ihrem Grußwort hervor: "Es ist eine große Bereicherung, dass Sie mit Ihren Liedern das Publikum erfreuen und Wohlbefinden verbreiten."

    Und damit dies auch so bleibt, ist die Treue der Mitglieder zu ihrem Verein wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen. Dass der Gemischte Chor Waltringhausen darauf bauen kann, bewies auch in diesem Jahr wieder die Ehrung der Jubilare.

    Neben Deseneß ist auch Dora Meyer, die altersbedingt verhindert war, seit 75 Jahren Mitglied im Verein. Für 50-jährige Mitgliedschaft ehrte der Vorstand Marie Dietrichkeit.

    Reinhold und Irmgard Schulz sowie Helga Huhs, die nicht anwesend sein konnte, unterstützen den Chor seit 25 Jahren.

    Foto: jl

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