1. Viel Masse und zu wenig Klasse in der Bezirksliga

    Beim SC Rinteln und VfR Evesen läuft es rund / TSV Hagenburg mit einem Punkt weit abgeschlagen am Tebellenende

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    LANDKREIS (we). In der Fußball-Bezirksliga 4 sind nicht weniger als sieben Schaumburger Klubs vertreten. Und die Bilanz hier fällt eher schmerzlich aus. Viel Masse, wenig Klasse könnte die Aussage lauten, denn die Liga ist offenbar - gemessen an der derzeitigen Platzierung - für einige Vereine scheinbar doch eine Nummer zu groß.

    Die bestplatzierte Schaumburger Mannschaft stellt auf dem vierten Rang mit 29 Punkten und 36:27 Toren der SC Rinteln. Die Elf aus der Weserstadt startete furios, fiel dann aber doch zurück, hat aber die Spitze immer noch in Reichweite vor den Augen. Unter dem Strich ist der positive "Jugendwahn" ein echter Glücksfall. Rintelns Coach Duran Gök hat eine blendende Perspektive, seine jungen Talente weiter zu formen und somit die Mannschaft noch wesentlich schlagkräftiger auszurichten. Trotz des Absturzes aus der vordersten Tabellenspitze gibt es beim SC keinen berechtigten Platz für Enttäuschungen. Dass die Mannschaft aber noch nach dem Titel greifen kann, ist zum Abschluss dieser Saison doch wohl eher unwahrscheinlich.

    Eine inhaltsgleiche Chance ist aber auch dem Tabellenfünften, dem VfR Evesen, mit aktuell 28 Punkten und einer Trefferquote von 31:27 zuzutrauen. Die Elf ist unter der Regie von Trainer Lutz Kreuz merklich gereift, hat durch frischen, aufgeweckten Fußball neuen Schwung entwickelt. Leider hat die Elf aber im entscheidenden Moment, also kurz vor dem Sprung in die absolute Tabellenspitze, wieder Nerven gezeigt. Doch immer wieder ist es dem Coach nach derartigen Turbulenzen gelungen, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.

    Uneingeschränkt positiv hat Aufsteiger TuS Niedernwöhren bisher auf dem siebten Platz mit 25 Punkten und 35:21 Toren abgeschnitten. Die junge Mannschaft von Trainer Lars Reuther ist als Neuling sicher in der neuen Umgebung angekommen, hat mit der sumpfigen Atmosphäre des Tabellenkellers sicherlich auch im weiteren Verlauf der Saison nichts zu tun. Der TuS überzeugt durch taktische Disziplin, konzentrierte Abwehrarbeit und ausgeprägter Leistungsbereitschaft.

    Unmittelbar dahinter auf Rang acht liegt der SV 09 Nienstädt mit ebenfalls 25 Punkten (34:31 Tore). Das ist eine Zwischenbilanz, die vor dem Hintergrund der ursprünglich gesteckten Ziele relativ trostlos ausfällt . Die von vielen im Vorfeld hochgelobte Elf stolperte an manchen Spieltagen ziemlich verkrampft durch die Liga. Wobei allerdings nicht übersehen werden darf, dass die Rothemden auf über weite Strecken auf wichtige Leistungsstützen verzichten mussten. Deshalb wurden bisher die Ziele verfehlt, wenn man die anfängliche Euphorie als Maßstab heranzieht. Die 09er müssen aufpassen, dass am Ende doch noch ein wenig Freude übrig bleibt. So kann man nur hoffen und vertrauen, dass der SVN 09 beim Saisonkehraus als ursprünglich gehandelter Höhenflieger wieder weich landet nach dem Motto: Schwarzer Herbst, grauer Winter, aber eventuell ein goldener Frühling.

    Betrüblich fällt der Blick an das Tabellenende aus, wo drei Schaumburger Vereine vehement gegen das teilweise sehr massiv drohende Abstiegsgespenst kämpfen. Den Klassenerhalt abschminken kann sich bereits jetzt das Schlusslicht TSV Hagenburg, das erst einen winzigen Zähler vorweisen kann. Und auch das Torverhältnis von 9:47 ist geradezu katastrophal. Den Klassenerhalt wird rein rechnerisch auch der vorgenommene Trainerwechsel nicht mehr herbeiführen können. Es geht für den neugewonnenen Konzepttrainer Torsten Westenberger nun darum, die nahe am Nullpunkt befindliche Stimmung wieder zu wecken und mittelfristig das Team in eine positiv bessere sportliche Zukunft zu führen.

    SV Obernkirchen zeigt

    Unmittelbar davor liegt mit lediglich neun mageren Punkten der Aufsteiger SV Obernkirchen auf dem vorletzten Platz. Auch die Trefferquote von 21:56 deutet klar darauf hin, dass der Neuling bisher offenbar zu grün hinter den Ohren gewesen ist. Zudem war er auch zu geizig mit dem Torschießen. Die Mannschaft demonstrierte trotz eifrigen Bemühens zu wenig Klasse. Insofern taumeln die Individualisten kurz vor dem Abgrund. Trainer Marc Gregor muss schon alle Register ziehen, wenn er am Ende doch noch mit seiner Mannschaft das rettende Ufer erreichen will.

    Vier Punkte mehr auf dem Konto kann der TSV Eintracht Exten auf dem drittletzten Platz, und damit ebenfalls einem Abstiegsrang, vorweisen, also 13 Punkte bei einem Torverhältnis von 18:40. Zwar sind hier die Aussichten auf den Klassenerhalt um eine Prise günstiger, doch die Mannschaft von Trainer Günther Buchholz muss schon eine überdurchschnittlich Rückserie hinlegen, wenn die Liga gehalten werden soll. Auch hier ist die Abschlussschwäche eklatant gewesen.

    Foto: ha

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