1. "Kein Knoblauch vor der süßen Komödie"

    Beifall und Gelächter für junges Theaterensemble beim "Sommernachtstraum"

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    LAUENAU/BEBER (al). Liebe und Leid, viel Ironie und einige durchaus skurrile Zutaten haben auch 400 Jahre nach ihrer Premiere nichts von ihrem Reiz eingebüßt. Im Gegenteil: Wenn junge Leute sich an einen klassischen Stoff wagen, dann bleiben neuzeitliche Akzente nicht aus. Dann steckt das Smartphone in der Hosentasche einer Elfe; Seifenblasen fallen auf die Szenerie nieder.

    So geschehen im Lauenauer Sägewerk, weil das aus dem nahen Beber stammende Junge Theater im Zuge ihrer laufenden Saison jetzt zum zweiten Mal hier Station machte. Nach dem Auftakterfolg mit "Don Quijote" im Vorjahr sollte es nun der "Sommernachtstraum" von William Shakespeare sein. Das Stück hat für das vorwiegend junge Ensemble, das sich fröhlich "Didel-dadel-dum"-Theater nennt, eine besondere Bedeutung. Denn vor genau zehn Jahren war es das Debüt für die der beberschen Kirchengemeinde angegliederten Gruppe.

    Nun folgte eine Wiederholung, oder besser: eine Neuinszenierung mit einer komplett anderen Besetzung. 23 Mimen auf der Bühne, weitere 20 hinter den Kulissen sorgten für gleichermaßen spannende wie verzaubernde Momente. Elfin Puck führte Regie bei der verzweifelten Suche zweier Liebespaare untereinander. Hermia soll den ungeliebten Demetrius heiraten, hat sich aber für Lysander entschieden. Helena indes fühlt sich zu Demetrius hingezogen. Im herrschaftlichen Wald, den zwei stumme Mimen auf köstliche Weise in Szene setzen, kommt es zur Auseinandersetzung. Die Szenen wechseln rasch: Sechs biedere Handwerker proben zeitgleich ein Spiel, das sie dem Herzog Theseus bei dessen Heirat mit Hippolyta widmen wollen: "Kein Knoblauch und keine Zwiebel", verlangt "Regisseur Zettel", "vor unserer süßen Komödie", die darin gipfelt, dass das Paar Pyramus und Thisbe sich einen Kuss durch einen Mauerspalt geben. 180 Zuschauer boten begeistert Applaus. Beifall aber gab es auch vom Ensemble an die große Zuschauerschar: "Auch wir hatten unseren Spaß mit diesem Publikum", freute sich Regisseurin Peggy Zawilla und schickte einen Dank an den Flecken Lauenau: "Dass wir hier kostenfrei auftreten durften, ist für uns ein Riesengeschenk." Foto: al

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