1. Qualität erhalten und Attraktivität steigern

    Podiumsdiskussion der drei Bürgermeisterkandidaten / Zahlreiche Bürger bringen sich durch konkrete Fragen ein

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    NIEDERNWÖHREN (ag). Parallel zur Landtagswahl am kommenden Sonntag, findet in der Samtgemeinde auch die Wahl des neuen Bürgermeisters statt. Zur Wahl um die Nachfolge von Fritz Anke stehen Walter Hartmann und Marc Busse, beide parteilos, sowie der SPD-Politiker Gerd Wischhöfer. Die Kandidaten stellten sich vergangenen Montag im Rahmen einer Podiumsdiskussion den Themen Feuerwehr, Kinderbetreuung, Senioren, "Badewonne" und weiteren Fragen des Publikums. Die Moderatorenrolle übernahm dabei Redakteur Guido Scholl.

    Dass die Niedernwöhrener Bürger interessiert an dem politischen Geschehen der Samtgemeinde sind bewies ein voll besetzter Raum.

    Zum ersten Thema wurde die geplante Feuerwache Ost und die Zusammenlegung der Feuerwehren. Busse plädierte für eine konsequente Umsetzung des Bauprojektes, schließlich sei Brandschutz Aufgabe der Samtgemeinde. "Grundsätzlich sollten wir erstmal an dem Konzept festhalten. Über den Standort wird in einem Arbeitskreis entschieden", so Walter Hartmann, der aber gleichzeitig vor einem Zwangszusammenschluss mit Hülshagen warnte. "Die Fusion sollte definitiv nicht unter Zwang erfolgen", erklärte Busse. Auch Wischhöfer will nur diejenigen mitnehmen, die mitgenommen werden wollen. Ob, wann und wie eine Fusion erfolgt, sollten die Beteiligten mitbestimmen können.

    Die Kinderbetreuung, die sieben Kindergärten, Inklusion und die damit einhergehenden Umbaumaßnahmen der drei Schulstandorte führten zu einer regen Diskussion. Hartmann will investieren, um alle drei Grundschulstandorte zu erhalten. Die Kosten des Umbaus der drei Schulen bezifferte er dabei mit etwa 300 000 Euro. "Das wird viel teurer", hielt Busse dagegen, der die Kosten bei 400 000 Euro pro Schule sieht. Busse will sinnvoll investieren. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoller, einen Standort zu schließen, um einen anderen attraktiver zu machen. Es bleibt abzuwarten, welchen Standort wir wo kostengünstig halten können", so Wischhöfer. Bei den sieben Kindergärten hingegen sind sich alle Kandidaten einig: Das Betreuungsangebot muss erhalten bleiben, um Familien in die Samtgemeinde zu locken.

    Beim Thema Senioren zeigten die Kandidaten allesamt den gleichen Grundsatz: Den Senioren so lange wie möglich ein Leben zu Hause zu ermöglichen und die Lebensqualität zu erhalten.

    Die Ansätze und Ideen zur Umsetzung waren verschieden. Busse stellte mehrere Ideen vor, angefangen bei einer Nachbarschaftshilfe für das Schneeschippen oder Rasenmähen, Unterstützung durch Vereine, Senioren-Wohngemeinschaften oder gemeinsames Wohnen von Alt und Jung unter einem Dach. "Gerade mit Hinblick auf schließende Arztpraxen und Apotheken ist es wichtig, die Versorgung zu verbessern und die Qualität zu sichern", erklärte Wischhöfer. Hartmann betonte, dass gerade das Pflegeangebot gestärkt werden müsse. Anreize können beispielsweise geschafft werden, indem Grundstücke zur Verfügung gestellt werden.

    Ob die sanierungsreife "Badewonne" in kommunale Trägerschaft oder in die Hände eines privaten Investors gehen soll, war Thema der letzten Runde. "Die Investitionen in Höhe von 3,5 Millionen Euro sind von der Samtgemeinde allein nicht finanzierbar", erklärte Wischhöfer. Walter Hartmann erklärte die Notwendigkeit eines privaten Investors und stellte darüberhinaus die Möglichkeit eines jährlichen Zuschusses von der Samtgemeinde. Marc Busse sah vorallem die Wichtigkeit dieses demografischen Projektes, das in der Gemeinde viel Wert ist und auf das man stolz sein kann.

    Es sei eine Herzensangelegenheit, die die Attraktivität der Gemeinde steigere. Er sprach sich für einen einmaligen Zuschuss von 2 bis 2,5 Millionen Euro und jährliche Zuschüsse aus.

    Foto: ag

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