Nach einer kurzen Führung durch die Einrichtung mit der Heimleitung Heike Kaesler und der Pflegedienstleitung Manuela Ostrowski sowie der Trägervertreterin Pastorin Antje Stoffels-Gröhl, tauschte man sich intensiv über die derzeitige Situation der Pflege vor Ort aus. Pastorin Antje Stoffels-Gröhl erläuterte, dass Beirat und Kirchenvorstand überaus erfreut darüber seien, dass die Einrichtung so gut angenommen wurde und bereits nach einem halben Jahr voll ausgelastet gewesen sei. Inzwischen müssen Wartelisten geführt werden. Tagespflege ist also für die Bevölkerung eine lohnende Sache, allerdings könnte sich die Politik für eine bessere Finanzierung einsetzen. So haben die Gäste laut Versorgungsvertrag einen Anspruch auf eine Öffnungszeit von sechs Stunden pro Tag. In der Tagespflege werden die Besucher aber von 8 bis 17 Uhr betreut. Das Problem ist, dass die Öffnungszeit keinen Einfluss auf die Höhe des Pflegesatzes hat. Der Pflegesatz wird pro Tag bezahlt. So bleibt der Kirche, die das Personal nach Tarif zahlt, wenig Spielraum und ist sehr froh darüber, dass engagierte Ehrenamtliche die Betreuung unterstützen.
Tonne und Schostok sicherten zu, dass sich die SPD für einen tariflichen Mindestlohn im Pflegebereich einsetzen werde, der Weg in die Billigpflege müsse gestoppt werden. Ebenfalls schwierig gestalte sich die Umsetzung der Demenzförderungsgesetze. Menschen mit einer Demenz brauchen ein besonderes Maß an Zuwendung. Hier ist zum einen ein erhöhter Zeitaufwand notwendig, zum anderen wird mehr qualifiziertes Personal benötigt.
"Man muss davon leben können" machte die Pflegedienstleiterin in Bezug auf die Gehälter klar. Auch die Rufbereitschaft der Pflegekräfte stelle eine zusätzliche Belastung dar. Hier machte Schostok deutlich, dass es "Zeiten geben muss, wo man mal zehn Tage nicht angerufen werde".
Zum Schluss überreichte Manuela Ostrowski noch einen Brief der Tagespflegegäste mit Wünschen an die Politik. Grant Hendrik Tonne verdeutlichte, dass das Thema "Pflege" ganz oben auf der Agenda der SPD stehen würde. "Gute Pflege ist unser Ziel und gute Pflege benötigt gute Arbeit" umriss der Landtagsabgeordnete die Ziele in der Pflegepolitik. Foto: privat
