LAUENAU (al). Der MTV Vorsfelde ist deutscher Mannschaftsmeister der U 20 im Judo. Für den Titel aber haben drei Schwestern aus Lauenau die wichtigsten Grundlagen geschaffen: Maike (-44 kg), Annika (-48 kg) und Merle (-70 kg) Wittekindt setzten damit ihre persönliche Erfolgskurve fort.
Gegen weitere zwölf Mannschaften hatte sich die Truppe zu wehren, die nur eine Woche zuvor sich an die Spitze der norddeutschen Konkurrenz gesetzt hatte. Für die erfolgsgewohnten Wittekindts war das – wie berichtet – bereits der vierte Titel in Folge. Nun sollte es endlich auch auf Bundesebene klappen. Auf den Matten des TSV Großhadern bei München lief es zunächst nicht so gut für die Niedersächsinnen. Zwar wurde in der ersten Runde ein Freilos gezogen; doch der spätere Einstieg in den Wettkampf, endete mit ersten Punktverlusten: Die ersten beiden Partien gegen hochkarätige Sportlerlinnen gingen verloren.
Nach einer Vorsfelderin gelang Annika Wittekindt der zweite wichtige Zähler für die Mannschaft. Dabei hatte die untergewichtige Lauenauerin ein schweres Stück Arbeit zu leisten. Doch am Ende fiel die Wertung auf sie.
Den Rest besorgte Schwester Maike mit ihrer Bodenstärke. Diese Partie war der Schlüssel zur Medaille, denn jetzt standen die Mädchen im Halbfinale und trafen auf den amtierenden Deutschen Meister TSV Großhadern.
Niedersachsen ging mit den ersten drei Kämpfen deutlich in Führung, angepeitscht von der "Fan-Gemeinde".
Doch dann verlor Annika ganz knapp; auch eine weitere Vorsfelderin hatte das Nachsehen. Nun kam es erneut auf Maike an, den entscheidenden Punkt zu machen. Das Mädchen ackerte unermüdlich, sammelte eine kleine Wertung nach der anderen und erzielte mit einem Haltegriff den Sieg: Der Weg ins Finale war frei. Der Gegner kam – aus Hamburg: HT 16, in der Vorwoche noch norddeutscher Vizemeister hinter Vorsfelde, sorgte mit seinen Kampferfolgen für ungläubiges Staunen in der süd- und westdeutschen Fachwelt: Zwei Nordclubs machen diesmal die Entscheidung unter sich aus.
Dennoch waren die Niedersachsen zunächst verunsichert: Würden sie die Hanseaten mit 4:2 besiegen können? Es kam noch besser: Vier Mannschaftskameradinnen sowie Merle und Maike holten sechs Punkte. Nur Annika musste sich nach einer Schiedsrichterentscheidung geschlagen geben.
Die Freude blieb dennoch groß: Mit 6:1 Punkten war der Titelgewinn eindeutig.
Foto: al