HÜLSEDE (al). Düstere Wolken sieht der Kämmerer der Samtgemeinde Rodenberg, Sven Janisch, auf die Gemeinde Hülsede zukommen. Zwar gebe es ausgeglichene Haushalte für die Jahre 2012 und 2013. Aber er warnte den Rat vor Euphorie: "Brechen uns die Einnahmen weg, wird es für uns enger." Seine Sorge: Die Gemeinde werde über eine Einschränkung der Leistungen oder höhere Steuerhebesätze nachdenken müssen: "Wir haben nur wenig Einsparpotenzial."
Das machte Janisch auch mit einem Blick auf die derzeitige Verschuldung deutlich: Mit knapp 530.000 Euro bedeute dies einen Pro-Kopf-Anteil von 507,63 Euro. Allerdings habe die Gemeinde mit dem Ausbau der Straße in der Hülseder Siedlung für rund 600.000 Euro "eine riesige Investition geschultert".
Janisch rechnete dem Rat vor, dass von der durch die landwirtschaftlichen Flächen aufkommenden Grundsteuer A in Höhe von 18.000 Euro gerade einmal 200 Euro für die Gemeinde übrigbleiben: "Und davon sollen wir dann Wirtschaftswege erhalten." Von den rund 100.000 Euro aus der Grundsteuer B hat Hülsede 1313 Euro: "Dabei kostet uns allein die Straßenbeleuchtung 10.000 Euro." Nicht viel anders sehe es bei der Gewerbesteuer aus: Von den erwarteten 65.000 Euro behält Hülsede 4942 Euro. "Wir wissen nicht, wie lange wir noch an den alten Hebesätzen festhalten können", bedauerte er.
Wegen der Schuldenlast und der für die kommenden Jahre gewünschten Maßnahmen im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms hält sich die Gemeinde mit Investitionen und höheren Aufwendungen bedeckt. Gerade einmal 75.000 Euro sind für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf die neue LED-Technik vorgesehen; auch weil dafür ein zinsgünstiges Investitionsdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch genommen werden kann. CDU-Ratsfrau Petra Kallwaß bat um nähere Auskünfte über die gegenwärtigen Darlehen und ihre Zinssätze. Sie riet angesichts der günstigen Konditionen auf dem Kreditmarkt zu frühzeitigen Entscheidungen bei der Umschuldung. Janisch erläuterte ihr den nach seinen Worten "Finanzverbund innerhalb der Samtgemeinde". Da sich die Mitgliedsgemeinden untereinander aushelfen würden, sei die Samtgemeinde Rodenberg "eine der wenigen Kommunen, die seit zwölf Jahren keinen negativen Kontenstand haben". Teure Kassenkredite seien nicht erforderlich gewesen. Foto: al