1. Werte wieder wichtig machen

    Kurt Schramke gibt den Zehn Geboten zwischen Joop und Versace ein Gesicht

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    In Stein gemeißelt und strategisch platziert sollen sie wieder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit treten und an an ihre Bedeutung erinnern. Als Schramke nach 30 Jahren Abstinenz von der Kunst wieder zu "Fäustel" und "Eisen", dem Hammer und dem Meißel, griff, hatte er erst einmal nichts weiter im Sinn, als sich mit den Grundsätzen christlichen Glaubens auseinanderzusetzen und an seine eigene Prägung anzuknüpfen. "Ich dachte dabei an meinen Enkel", erzählt er. Daran, dass die Werte der Zehn Gebote auch in der Erziehung heutiger Generationen eine Rolle spielen sollte. "Eltern sollten das wirklich wieder vermitteln." Die entscheidende Inspiration, dafür die Kunst als Mittel zu nutzen kam Schramke, als er sich auf Reisen befand. Den ersten Impuls dazu gab ein Aufenthalt in Side, wo ihn die Überreste antiker Stadtbauten faszinierten und schließlich ein Museums-Direktor seinen bildhauerischen Ehrgeiz weckte. In Wien gab eine zufällig beobachtete Demonstration den Ausschlag, christliche Grundwerte der Flut anderer kultureller und religiöser Einflüsse gegenüber zu stellen. "Es musste was pasieren, damit unsere Ideale nicht in den Hintergrund treten", so Schramke. Zumal die Gebote, die Moses laut Bibel durch Gott selbst empfangen und auf zwei Steintafeln sichtbar gemacht hatte, in der Öffentlichkeit heute keinen Platz haben. So machte sich der Künstler ans Werk, brachte den Text auf einen Sandsteinblock und setzte ihm mit kunstvollen Friesen und christlichen Symbolen wie Noahs Taube, dem verlorenen Schaf oder der Lutherrose einen würdigen Rahmen. Mit dem mittlerweile geschützten Kunstwerk "10 Gebote" knüpft Schramke nicht nur an seinen Glauben, sondern auch seine frühere Tätigkeit als Steinbildhauer für die Klosterkammer an. Nach der Fertigstellung war es mehr ein Zufall, wie Fricke sagt, dass daraus ein Projekt dieser Dimension entstanden ist. Noch in Schramkes altem Wohnort Ronnenberg liefen sich die beiden Bekannten über den Weg, Fricke bekam Wind von der Arbeit - und war als erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins "VitalisPLUS" Feuer und Flamme. Schnell entwickelte sich die Idee zu einer Kooperation, die als Projekt über den Verein getragen wird.

    Die "10 Gebote" passte nicht nur genau zur Ausrichtung von "VitalisPLUS", sondern führte auch die Grundidee von Schramke auf die nächste Ebene: Die Gesellschaft im größeren Zusammenhang an diese Grundsätze zu erinnern und sie in der Kirche wie im Alltag damit zu konfrontieren und zur Auseinandersetzung anzuregen. "Wir möchten wieder publik machen, was das ist, die Zehn Gebote", sagt Schramke. Heutzutage sei es nicht falsch, die Gesellschaft an "Du sollst Vater und Mutter ehren", "Du sollst nicht ehebrechen" oder nicht zuletzt "Du sollst nicht töten" zu erinnern. Fricke betont, dass ihr Anliegen nicht nur im christlichen Sinne zu verstehen sei: "Es geht dabei um ein übergreifendes Wertesystem, an dem sich viele orientieren, da ist Religion erst einmal egal." Die Zehn Gebote gehören allen, so Schramke. Werbefachmann Fricke sieht in dem Projekt zugleich aber auch als Rückkehr an den Ort der Herkunft, denn bisher habe er noch kaum eine Kirche entdecken können, in der die Zehn Gebote tatsächlich angeschlagen stünden. Bilderdrucke der Steintafel sollen nach Wunsch der Projektleiter nämlich zunächst vor allem in Konfirmandenräumen und Gemeindesälen hängen, dann geht es an öffentliche Orte wie Bahnhöfe, Rathäuser, Gerichtssäle oder Pflegeheime. Kontakt mit Landesbischöfen, Vertretern der

    Kirchengemeinden und weltlichen Oberhäuptern haben Fricke und Schramke bereits aufgenommen, erste Übergaben an Pastoren sind vereinbart. Es bleibt also abzuwarten, wie weit die Kreise sein werden, die das Projekt in der nächsten Phase zieht.

    Ausstellungen mit dem Original sind im passenden Umfeld ebenfalls angedacht. Wer mehr über das Projekt oder das Kunstwerk wissen möchte, findet Text und Video unter www.10-gebote.eu oder kann es in Form von Bilderdrucken im eingerichteten Online-Shop gleich bestellen, wahlweise in den Formaten A0 bis A3 oder als Postkarte. Die Einnahmen gehen an gemeinnützige Institutionen, die Kindern in Not helfen. Foto: nb/privat

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