SOLDORF (wa). Schuld sei das Navigationsgerät gewesen: Drei Jugendliche, alle um die 20 Jahre alt, auf dem Weg von Belgien zurück in ihre Heimat Polen, haben sich vergangenen Mittwoch in eine festgefahrene Situation gebracht.
Am Dienstagabend hatten die jungen Männer einen Schlafplatz gesucht und ihren dunkelblauen VW Passat Variant oberhalb der Stadthäger Straße kurz vor dem Ortsteil Soldorf, auf einem matschigen Feldweg geparkt. Ein scheinbar lauschiges Plätzchen, kommen hier doch höchstens Spaziergänger um diese Jahreszeit vorbei. Als die Drei am nächsten Morgen ihre Fahrt fortsetzen wollten, entpuppte sich das gewählte Nachtlager als eine tückische Falle. Der seit Tagen andauernde Nieselregen hatte den Grasboden dermaßen aufgeweicht, dass dem in die Jahre gekommenen Kombi die Ausfahrt verwehrt blieb. Statt weiter vor und zurück zu rangieren, beschlossen die drei Polen die Flucht nach vorn – auf direktem Weg zum Ziel – quer über das versumpfte Rapsfeld. Ausweglos. Der Wagen steckte nun vollends fest. Mit lediglich 30 Euro und einem Handy in der Tasche machten sich die Drei zu Fuß auf den Weg ins nahegelegene Soldorf. Ein Bauer musste her, der mit seinem Traktor den Passat und die Jugendlichen aus ihrer misslichen Lage befreien. Die mittlerweile verständigte Polizei aus Bad Nenndorf bat schlussendlich die Besitzer des betroffenen Rapsfeldes um Hilfe. Die Landwirte Wilhelm Thürnau, Jörg Holstein und Werner Bremer rückten mit Trecker und Seilwinde an. "Die Jungs haben gesagt ihr Navi habe sie dorthin gelotst", berichtet Thürnau sichtlich amüsiert über die Offroad-Neulinge. Auf der Ackerfläche der BHT GbR sei glücklicherweise kein nennenswerter Schaden entstanden.Foto: wa