1. Bus-Scouts fühlen sich von SVG betrogen

    Schüler gehen trotz Engagement leer aus / Kostenlose Fahrkarten gibt es nur für elfte Jahrgänge

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    LANDKREIS (wa). Für Schüler gibt es keinen speziellen Schulbus, auch alle anderen Buslinien werden von ihnen genutzt. Lehrer, Eltern, den Busfahrern und auch den Schülern selbst bereitet das immer wieder Sorgen. Durch die hohe Schülerzahl sind die Busse oft nach kurzer Zeit völlig überfüllt. Es kommt bereits an den Haltestellen zu Streits und anschließenden Drängeleien um Sitzplätze.

    Um solche Gefahrensituationen zumindest einzuschränken bildet die Schaumburger Verkehrs Gesellschaft (SVG) seit mehreren Jahren die Schüler- oder auch Bus-Scouts aus. Schüler der achten Klasse erhalten einen mehrtägigen Lehrgang zur gewaltfreien Konfliktlösung und Selbstbehauptung durch Polizei und SVG.

    Außerdem wird die Zusammenarbeit mit anderen Schülern, Scouts und Busfahrern geübt, berichtet Marvin Phieler, Schüler am Wilhelm-Busch-Gymnasium in Stadthagen.

    Diese Schülerscouts tragen zur Sicherheit sowie zur Konfliktlösung im und am Bus bei. "Für ihre Dienste im Sinne der Fahrgäste und der Busunternehmen wurde allen Scouts eine kostenlose Busfahrkarte für die beiden Oberstufenjahrgänge zugesichert". Doch nun als diese eingefordert werden, gebe die SVG nur noch Karten für die Scouts des elften Jahrgangs aus. "Diejenigen, die auf der Buslinie 2010 ihren Dienst tun hat es besonders hart getroffen. Sie erhalten nur eine Zeitkarte für zwei Monate anstatt für zwei Jahre.

    Fast alle dieser Schüler benötigen eine Fahrkarte der Preisklasse fünf, welche im Monat 75 Euro kostet. In einem Schuljahr fahren die Schüler etwa neun Monate mit dem Bus zur Schule.

    Ihnen wurde also freie Fahrt im Wert von 1.350 Euro, verteilt auf zwei Jahre, versprochen. Stattdessen erhalten sie "nur" umgerechnet 150 Euro", sagt Marvin Phieler.

    Die SVG begründe dies damit, dass sie sich in den Kosten verkalkuliert und zu viele Scouts ausgebildet habe.

    Außerdem sei die Situation längst nicht mehr so schlimm wie zu Beginn des Projekts. Bestätigen könne dies keiner der Scouts. "Selbst auf der Linie 2010, auf welcher die meisten Busscouts eingesetzt sind, kommt es immer noch vor, dass mal keiner von diesen mitfährt, da sie zu anderen Zeiten Schulschluss haben", erklärt Phieler.

    Um ihrem Unmut Nachdruck zu verleihen, weigern sich diejenigen, welche keine Fahrkarte erhalten haben, ihren Pflichten als Bus-Scouts nachzukommen. Ein ganz normaler Streik: "Wer nicht anständig bezahlt wird, der arbeitet nicht. So auch die Scouts, die sich von der SVG um ihre Fahrkarten betrogen fühlen", sagt Phieler. Foto: wa

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