1. Alle Schaumburger Kinder müssen eine gerechte Chance bekommen

    Bildung und Sprache sind Schlüssel für eine gelingende Integration / Niedersachsen ist Schlusslicht beim Kita-Ausbau

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    Karsten Becker machte einleitend deutlich, dass die praktische Integrationsarbeit "vor Ort" in den Kommunen geleistet werde. Die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen müssten von Bund und Ländern gestaltet werden. Nachdem erstmals im Jahr 2000 mit der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts und dem Einsetzen der "Süssmuth"-Kommission die Grundlagen für eine geordnete Zuwanderungs- und Integrationspolitik in Deutschland geschaffen worden seien, sei es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dabei könne man den Erfolg von Integration nicht anhand der "Akzeptanz von kulturellen Unterschieden", sondern anhand messbarer Kriterien wie "Schulabschlüssen, Arbeitslosenquote, Wohnsituation und Einkommen" beurteilen. In Niedersachsen liegt laut Becker die Quote der Schulabgänger ohne Schulabschluss bei etwa 6 Prozent, bei Ausländerkindern hingegen sogar bei rund 16 Prozent. Das spreche nicht für die Qualität eines Bildungssystems. "Die Zukunfts- und Lebenschancen müssen dringend verbessert werden", forderte Becker. Die gleichberechtigte Teilhabe müsse sich auch nach der Schule mit Beginn des Berufslebens fortsetzen.

    Aydan Özoguz zeigte auf, dass etwa 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund - mindestens ein Elternteil ist im Ausland geboren - in Deutschland leben. "Deutschland ist ein Einwanderungsland, es kommen aber keine Massen", so Özoguz. Dabei handele es sich um eine "stark europäische Zuwanderung. In 2011 sind die meisten Menschen aus Polen (173.000) und Rumänien (95.000) nach Deutschland gekommen. "Die EU war gewollt, es war das Ziel, dass die Grenzen fallen und immer Menschen wandern", erinnert Özoguz.

    Bildung und Sprache sind nach den Worten von Aydan Özoguz der Schlüssel für eine gelingende Integration. Integrationskurse zum Spracherwerb müssten ausreichend finanziert werden. Als "absurd" bezeichnete die Referentin das geplante Betreuungsgeld.

    Niedersachsen sei mit 20.000 fehlenden Betreuungsplätzen das Schlusslicht beim Kita-Ausbau. "Wir müssen etwas tun, damit es ein Stück gerechter wird - alle Kinder müssen hier als Schaumburger Kinder begriffen werden, für die nur das Beste gewollt wird", wünscht sich Aydan Özoguz für die Zukunft.

    Foto: hb/m

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