1. Kalte Räume und viele Gerüchte

    Eigentümerin wehrt sich gegen Gerede über ihr bekanntes Geschäftshaus

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    LAUENAU (al). Claudia Regenberg ist sauer. Und mit ihr einige Mieter ihres Geschäftshauses an der Ecke Scheunenfeld/Rodenberger Straße. Gerüchte kursieren in Lauenau über Abriss, Zwangsversteigerung und gekündigte Ladenräume.

    Das stimme alles nicht, beteuert die Eigentümerin. Nur etwas sei wahr: Seit Juli steht die Immobilie zum Verkauf.

    "Aber das Gerede war schon vorher da", ärgert sich Regenberg. Und auch die Nutzer sehen die Umstände inzwischen als "geschäftsschädigend" an: Beim Erwerb von Geschenkgutscheinen in der Vorweihnachtszeit sei bereits ängstlich gefragt worden, ob dieser überhaupt noch eingelöst werden könne.

    Allerdings hat es im November ein Ereignis gegeben, die den Gerüchten neue Nahrung verlieh. Für zweieinhalb Wochen blieben sechs Mieteinheiten unbeheizt: Die Gründe dafür wurden "uns unterschiedlich dargestellt", erinnerte sich Physiotherapeutin Christine Sender. Ihre Patienten waren besonders betroffen: "Die lagen nackig da und froren", bis endlich zwei Heizlüfter halbwegs für Behaglichkeit sorgten: "Aber in Lauenau war das schnell herum."

    Und auch Friseurin Gabriele Prasse denkt noch mit Schaudern an jene Tage: Heißes Wasser zum Haarewaschen stand dank eigener Versorgung zur Verfügung; der Salon selbst aber wurde nur notdürftig erwärmt.

    Inzwischen halten sich die betroffenen Mieter wieder bedeckt. Im Beisein Regenbergs erklärten sie unisono: "Wir wollen ein gutes Einvernehmen haben". Gemeinsam sei eine Regelung getroffen worden, damit die Versorgung mit Heizungswärme sichergestellt ist und Betreiber, Kunden und Patienten künftig keine kalten Geschäftsräume mehr vorfinden.

    Über den Stand der Verkaufsverhandlungen wollte Claudia Regenberg auf SW-Anfrage keine weiteren Auskünfte geben. Sie sei alleinige Eigentümerin und habe "keinen Kummer mit dem Haus".

    Der Gebäudekomplex erlebte bislang eine recht wechselvolle Geschichte. Früher wurden hier Polstermöbel produziert; später diente es als Werkstatt für einen Tischler und Ladenbauer. Schon vor etlichen Jahren siedelten sich Geschäfte an: Neben einer Spielothek und einem Schnellimbiss, die von den jüngsten Vorkommnissen wegen eigener Versorgung nicht betroffen waren, betreibt die Eigentümerin selbst einen Teeladen.

    Daneben haben sich ein Internethandel, Friseur und Physiotherapiepraxis angesiedelt. Einige Flächen sind ungenutzt; auf der Hofseite gelangen Besucher zur Autorennbahn einer Interessengemeinschaft. Außerdem gibt im Gebäude der Verein "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg" Lebensmittel an Bedürftige aus.

    Die Wohnung im Obergeschoss steht indes schon längere Zeit leer. Die Fenster bieten einen maroden Eindruck.

    Foto: al

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