1. Schulden für Brücke und Licht

    Pohler Rat beschließt Kreditaufnahme von 100 000 Euro

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    POHLE (al). Mit den Stimmen der fünfköpfigen CDU-Mehrheit hat der Rat der Gemeinde Pohle einen neuen Etat samt eines Kredits von 100 000 Euro beschlossen. Er folgte damit einer Empfehlung von Gemeindedirektor Uwe Heilmann. Es sei ein "starker Haushalt", befand er, die Neuverschuldung sei angesichts niedriger Zinsen gerechtfertigt. Kritik kam von der SPD. Deren Sprecher Rainer Helbig lehnte das Darlehen ab.

    Heilmann sah die Brückensanierung für 75 000 Euro als "dicksten Brocken" an und beteuerte den "gesicherten Wert" für diese Maßnahme. Er riet zur Umrüstung des Straßenlampennetzes auf LED-Technik in zwei Schritten zu jeweils 50 000 Euro, da es in 2013 noch Fördermittel und günstige Darlehen gebe. Angesetzt sind ferner

    10 000 Euro ("untere Kante") für den weiteren Umbau des Dorfgemeinschaftshauses sowie 35 000 Euro für die Sanierung der Apelerner Straße und 23 000 Euro für die der Wilhelmshöh.

    "Die Wilhelmshöh steht noch nicht mal im Haushalt", bemängelte Helbig in seiner Stellungnahme. Zugleich rechnete er vor, dass die geforderte Brückensanierung "erheblich günstiger" sein könne. Überhaupt diene die Überfahrt nur einigen Landwirten: Der weitere Wegeverlauf sei nur für deren Fahrzeuge zugelassen. Hans-Werner Kühnel (SPD) pflichtete bei: "Jeder Bürger wird mit 80 Euro belastet, und keiner braucht die Brücke." Kühnel riet ebenfalls zur Sparsamkeit. Die Gemeinde sollte schon für den späteren Ausbau der Hauptstraße sparen: "Wie teuer werden wohl 1700 Meter Bürgersteig?" Eberhard Hasler (CDU) sprach sich für die Brückensanierung aus: "Der Betrag muss rein." Die Überfahrt sei für Spaziergänger wichtig, für die Rübenabfuhr und für die Autobahnverwaltung. Ralf Wilkening (SPD) schlug vor, den Ausbau der Hardsthalstraße zu prüfen, über den der landwirtschaftliche Verkehr die marode Brücke bereits jetzt umgeht: "Das ist vielleicht billiger." Auch er beklagte, dass der Kostenaufwand für die Wilhelmshöh nicht im Etat aufgenommen worden sei: "Für mich ist das Geld ohnehin zum Schornstein raus", erinnerte er an den heftig umstrittenen Ratsbeschluss in der letzten Sitzung.

    In der Zuhörer-Fragestunde wandte sich ein Landwirt gegen den Vorwurf, seine Berufskollegen hätten selbst die Brücke mit schweren Fahrzeugen zerstört: "Die hat beim Autobahnausbau zur Expo durch tonnenschwere Fahrzeuge gelitten." Leider hätten die damaligen Verantwortlichen in der Samtgemeindeverwaltung dies nicht gerügt: "Und wir Landwirte sind nicht beteiligt worden, obwohl wir das gefordert haben." Foto: al

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