In seiner Rede hatte Wilkening-Ruhe mit einigen Seitenhieben auch zu lokalpolitischen Themen Stellung genommen.
Stadtarchivar Adolf Tatje nahm einen Scheck über 2000 Euro in Empfang, für die Restaurierung der "Heringsgräte", also eigentlich des Walfischkiefer-Zweigs am Ratskeller, wie Wilkening-Ruhe festhielt. 8000 Euro übergab der Heringskönig an Kirk Johnson, Geschäftsführer des DRK-Schaumburg. Dieses Geld soll in den Kauf eines Kühlwagens fließen, den die "Tafel" für den Transport von Lebensmitteln einsetzen wird. Auf geteiltes Echo war die Rede des Heringskönigs gestoßen. Die Mehrheit der Gäste erhob sich zum Abschluss zu stehenden Ovationen. Im Verlauf gab es stürmischen Zwischenbeifall ebenso wie manche gerunzelte Stirn. Wilkening-Ruhe scheute sich nicht, kontrovers diskutierte Themen aufzugreifen. In scheinbar harmlosen Auftakt hatte er darauf hingewiesen, dass das Areal um das Schützenhaus einst den Pferden des Transportunternehmens Ruhe zur Erholung gedient habe. "Ich hoffe, dass dieses schöne Areal auch in Zukunft ein Naherholungsgebiet bleiben wird", fügt er hinzu. Er werde sich nicht näher zum Thema Asphaltmischwerk äußern, erklärte er später, um dann das Buschzitat anzuschließen: "Das Gute - dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, was man lässt." Kinder und Politiker müssten immer wieder an die Vernunft erinnert werden. Auch das Thema Klinikneubau sprach der Heringskönig an. Das Krankenhaus gehöre in die Kreisstadt und nicht auf die Grüne Wiese, immerhin sei es kein Supermarkt oder eine Fabrik.
Nach Rede und Spendenübergabe servierte das Team des Schützenhauses Matjes und Pellkartoffeln. Adolf Deterding dankte "Horst Struckmeier und seiner Mannschaft für die hervorragende Bewirtung", die Gäste unterstrichen diesen Dank mit lautstarkem Applaus. Deterding und Horst Hesse kündigten an, ihr Amt als Organisatoren von "Matjes mit Musik" im kommenden Jahr zur Jubiläumsveranstaltung abgeben zu wollen. Axel Bergmann und Heiko Tadge würden ihre Nachfolger. "Nach 30 Jahren muss hier junges Volk an die Leitung", so Horst Hesse.
Letzter Programmpunkt des Abends war der Dirigier-Wettbewerb. Für die beiden Landtagskandidaten Karsten Becker und Mike Schmidt, dazu Heiko Tadge sowie Pastor Jörg Böversen, vor kurzem erst zum Kohlkönig gekürt, galt es, die Bückeburger Jäger mit dem Taktstock anzuleiten. In erster Linie kommt es bei dieser Disziplin auf die Haltungsnoten an. Wie immer ermittelte Adolf Deterding den Sieger an der Intensität des Beifalls. Er erklärte daraufhin Mike Schmidt zum knappen Gewinner vor Jörg Böversen.Foto: bb