LANDKREIS (hb/m). Der bundesweit agierende christliche Gesundheitskonzern Agaplesion mit Sitz in Frankfurt, der nach dem Zusammenschluss mit dem niedersächsischen proDiako rund 17.500 Arbeitnehmer beschäftigt, ist am Montag zu Gast in Bückeburg gewesen. Nach einem internen Treffen der Führungskräfte hat im Großen Rathaussaal eine nicht öffentliche Personalversammlung für die Beschäftigten der drei Krankenhäuser in Stadthagen, Rinteln und Bückeburg stattgefunden, an der rund 200 von insgesamt etwa 1.100 Beschäftigten teilgenommen haben sollen.
Es sei darum gegangen, so Agaplesion-Vorstandsmitglied Gerhard Hallenberger im anschließenden Pressegespräch, "die Gesichter hinter den Namen zu sehen". Das Unternehmen pflege eine "integrative Managementkultur". Die Mitarbeiter würden in Entscheidungen eingebunden, um gemeinsam Strategien zu entwickeln.
Agaplesion wurde 2002 als eine gemeinnützige Aktiengesellschaft gegründet, mit dem Zweck, Einrichtungen im christlichen Umfeld zusammenzuführen und Synergieeffekte zu nutzen. Agaplesion ist in 29 Krankenhäusern und 31 Einrichtungen vertreten.
Im Jahr 2011 hat man einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro erzielt. Die Rahmenbedingungen sind laut Hallenberger nicht so günstig für kleinere Kliniken, dass sie bestehen bleiben können. Zudem würden "größerer Einheiten eher Gehör bei der Politik finden als kleinere".
Claus Eppmann, Geschäftsführer der Krankenhausprojektgesellschaft, berichtete, dass 50 bis 60 Prozent der Krankenhäuser 2013 eine Unterdeckung aufweisen und einige sogar zum Verkauf stehen.
Agaplesion sei, so Vorstandsmitglied Jörg Marx, nach wie vor ein diakonischer Träger. "Wir müssen Gewinne machen, um Arbeitsplätze zu sichern und die Versorgung der Menschen sicherzustellen", erläuterte Marx. "Die Schaumburger verlieren drei Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung und gewinnen ein Haus mit einer Schwerpunktversorgung", zeigte Marx noch einmal die Vorteile für die Schaumburger Bevölkerung auf.
Hallenberger berichtet, dass während der Personalversammlung Fragen aus den Bereichen des Arbeitsrechts und des Tarifrechts neben der Arbeit am Patienten im Vordergrund gestanden haben.
ProDiako-Geschäftsführer Heinz Kölking betonte, dass die Mitarbeiter es mit einer doppelten Integration zu tun haben. Die Beschäftigten der drei Schaumburger Krankenhäuser müssten sich zunächst aufeinander zu bewegen und anschließend in den Konzern integrieren. Ein Integrationsteam unter der Leitung von Bettina Geißler-Nielsen hat die Arbeit aufgenommen.
Das Integrationsmanagement habe die Ziele, die Unternehmenskultur zu vermitteln, über die Ablauforganisation zu informieren, die Bereiche Wirtschaftlichkeit und Liquidität im Auge zu behalten und die Agaplesion-Vorgaben vor Ort bekanntzumachen und zu erläutern.
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