STADTHAGEN (wtz). Auf einen Abschluss der gröbsten Umbauarbeiten haben dieser Tage Mitglieder des Kultur- und Sportvereins Tu Wat zusammen mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und zahlreichen Helfern angestoßen. Seit über einem Jahr sind die Mitglieder überaus fleißig und haben in ihrem zukünftigen Aktionszentrum Wände eingerissen und wieder errichtet, Steine geschleppt, Sanitäranlagen eingebaut, eine Heizung installiert und vieles, vieles mehr.
Möglich wurde dies durch eine Teilnahme an dem bundesweiten Projekt "Jugend belebt Leerstand" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die "TuWatler" haben Dank der Unterstützung von Stadt und Verwaltung hieran teilnehmen können und sind eines von aktuell acht Projekten bundesweit. 120000 Euro Förderung gab es für das Projekt vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Wahrhaft begeistert zeigten sich Birgit Böhm, die den Verein während des Projekts begleitet, und Bürgermeister Bernd Hellmann. Beide unterstrichen, dass es Mut bedurfte, so ein Projekt mit Jugendlichen anzugehen und es "einfach einmal auszuprobieren". Die Jugendlichen hätten das fünffache ihrer Arbeitsleistung eingebracht, lobte Birgit Böhm und verwies auf die bisherigen Umbauarbeiten.
Bernd Hellmann hob zudem seine Freude darüber hervor, dass der Verein ein Objekt in der Nordstadt gefunden hatte. Hier etwas mit Jugendlichen zu machen sei ein "toller Impuls und bringe etwas mehr Dynamik in die Nordstadt". Er lobte den Verein, der bereits seit zehn Jahren existiere und dem es gelungen sei, seine Ideen über die Gründergeneration hinaus weiter zu tragen und immer wieder neue Mitglieder einzubinden.
Großer Dank gebührte auch dem Eigentümer des Hauses, der für das Projekt immer ein offenes Ohr hatte. "Er hat erkannt, dass es besser ist, ein Haus nicht leer stehen zu lassen, sondern etwas in Gang zu setzen", so Birgit Böhm.
Auch für Architekt Norbert Hülsberger war die Zusammenarbeit mit den "TuWatlern" eine neue Erfahrung: "Der Raum hatte den Charme einer Lagerhalle." Zudem gab es Probleme mit der Heizungsanlage, Asbest und dem Brandschutz, was jedoch alles geklärt werden konnte. Für ihn sei es eine schwere Aufgabe gewesen, "los zu lassen und die Jugendlichen machen zu lassen". Letztendlich sei er von dem Ergebnis jedoch begeistert. Foto: wtz