Herzen im Sturm erobert

RINTELN (ste). Waren die Sitzreihen zur "Klingenden Weihnachtsgala" der Weserspatzen sonst Jahr für Jahr bis auf den letzten Platz gefüllt, so blickten die rund 250 Besucher in diesem Jahr auf große Lücken zwischen den besetzten Stühlen. Warum das so war, das blieb im Dunkeln. An den Künstlerinnen und Künstlern kann es nicht gelegten haben, denn mit Sonja Christin, den "Evergreens" oder Peter Feller als Moderator setzten die Organisatoren zum einen auf die "Klassiker" der Weihnachtsgala, holten jedoch mit Chris Roberts als Stargast und den "Bergkameraden" als stimmgewaltige Gruppe junger Männer auch echte Zugpferde auf die Bühne. Kleiner Pferdefuß am Anfang: Das Konzert startete wegen technischer Schwierigkeiten 20 Minuten zu spät. Ein Problem, dass die Bühnenprofis erst einmal wieder wegsingen mussten, bis die Missbilligung der Gäste verflogen war. Doch das gelang ihnen spielend. Spätestens als Chris Roberts mit seiner professionellen Bühnenpräsenz und seinen einfühlsamen Liedern über Liebe ("Ich bin verliebt in die Liebe, und vielleicht auch in Dich!") und vergängliche Jugend ("Du kannst nicht immer 17 sein...!") die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberte, war das Eis gebrochen. In der Pause sangen dann ganz spontan und "A Capella" die "Bergkameraden" vor ihrem CD-Stand und sicherten sich so eine starke Nachfrage nach ihren Songs und Autogrammkarten. Tosenden Applaus konnte nach der Pause auch Ricky King für seinen Teil der Show einfahren. Er leitete mit seinem Gitarrenstück "Aschenbrödel" den weihnachtlichen Teil des Abends ein, bei dem die "Weserspatzen" eine große Rolle spielten. Denn die Kinderstimmen waren glockenklar und die Stargäste stimmten nach und nach alle mit ein, um Weihnachtsstimmung mit ihren Liedern zu verbreiten. Kleiner Fauxpas am Rande: Wenn die Organisatoren Begrüßungen von Ehrengästen im Publikum durchführen, sollten sie eigentlich wissen, wer da sitzt. Rechtmäßigerweise wurde Kay Steding als stellvertretender Ortsbürgermeister begrüßt, Ursula Helmhold als MdL und Vertreterin von Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz blieb unbegrüßt.Foto: ste