BÜCKEBURG (hb). Nach 47 Jahren und neun Monaten Dienst bei der Stadt Bückeburg hat Stadtkämmerer Horst Tebbe an seinem letzten Arbeitstag im Beisein seiner Wegbegleiter den Chefsessel der Kämmerei seinem Nachfolger Reiner Willharm überlassen.
Ein Mann verlässt das Schiff, so Bürgermeister Reiner Brombach im Rahmen einer Feierstunde über seinen Finanz-experten, der dieses Schiff jahrzehntelang durch alle Untiefen geführt hat.
Launig und anerkennend ließ Brombach den Dienstweg des Kleinenbremers Horst Tebbe noch einmal Revue passieren. Der Weg ins Bückeburger Rathaus hatte mit einem "folgenschweren" Bewerbungsschreiben Horst Tebbes, datiert auf den 23. September 1964, seinen Anfang genommen.
Die damalige Führungsschiene mit dem Stadtdirektor Ernst Heusinger war sich schnell einig: "Das ist einer, den wir gebrauchen können." Am 1. April 1965 nahm Tebbe dann die erste Stufe auf seiner Karriereleiter.
Brombach hatte in Tebbes Personalakte geblättert und Vermerke gefunden, in denen Horst Tebbe als "offen, bescheiden und ehrlich" bezeichnet wurde. Man hatte mit der Bemerkung "kann manchmal auch lustig sein" Tebbes feinen Humor erkannt. Doch manchmal war der scheidende Kämmerer seinen Dienstherren auch "zu salopp und temperamentlos und wirkte manchmal müde, ohne es zu sein".
Sein Vorgänger und späterer Stadtdirektor Ernst Möller hatte seinerzeit schon ausgesprochen, was Reiner Brombach ebenfalls positiv sah: "Er kann unglaublich logisch denken und hat einen gesunden Menschenverstand."
Brombach betonte abschließend, dass sein Fachbereichsleiter Zentrale Dienste / Finanzen / Öffentliche Einrichtungen und Städtischer Direktor (die offizielle Amtsbezeichnung) ihm 20 Jahre lang immer einen ausgeglichenen Haushalt hingelegt hat: "Das hat der Stadt gut getan!"
So ganz in den Ruhestand geht Horst Tebbe, verheiratet und Vater einer Tochter sowie Schatzmeister diverser Gruppierungen und Bindeglied zum Bückeburger Stadtmarketing, allerdings nicht.
Er möchte unter anderem gern ehrenamtlich als Vorsitzender der Musikschule Schaumburger Märchensänger weiterhin tätig sein.
Horst Tebbe freut sich darüber, jetzt mehr Zeit für Städtereisen, Museums- oder Ausstellungsbesuche zu haben.
Ehefrau Hanna hat auch noch einige Wünsche im privaten Bereich. Hanna Tebbe, die noch voll im Berufleben steht, freut sich über den Neuruheständler und lacht auf Anfrage verschmitzt: "Ich hoffe, dass der Kühlschrank immer gut gefüllt ist, wenn ich abends nach Hause komme."
Und da auch Horst Tebbe zu denen gehört, die immer noch dazulernen wollen, schenkt ihm seine Frau zu Weihnachten passend einen Gutschein für einen Kochkurs.
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