1. Spendenausschüttung der Andreas Gärtner Stiftung

    Spendenbereitschaft fällt geringer aus / Über 714 000 Euro als Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

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    PORTA WESTFALICA (ag). Auch in diesem Jahr hat die Andreas Gärtner Stiftung wieder vielen Familien und Institutionen Hilfe zukommen lassen. Zahlreiche Privatfamilien wurden mit Unterstützung für wichtige Anschaffungen unterstützt und auch diverse Einrichtungen erhielten finanzielle Unterstützung für ihre Zwecke. "Leider fiel die Spendenbereitschaft in diesem Jahr geringer aus", gab Birgit Gärtner zu Bedenken, "wir haben in diesem Jahr mehr Geld ausgeschüttet als eingenommen".

    Genau 714.048,02 Euro schüttete die Andreas Gärtner Stiftung in diesem Jahr als Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung aus. Unterstützt wurden damit 62 Privatfamilien mit geistig behinderten Kindern mit 3000 Euro zum Kauf eines behindertengerechten Autos, 17 Familien mit 2000 bis 3000 Euro für diverse Therapien und 32 Familien erhielten einen Zuschuss von 3000 Euro um den Kindern eine Delphin-Therapie zu ermöglichen. Diverse Familien wurden mit 1000 Euro für therapeutisches Reiten unterstützt, sieben Familien erhielten einen Zuschuss von 3000 Euro für einen Treppenlift und fünf Familien wurden mit 3000 Euro für den Kauf eines behindertengerechten Fahrrades bedacht.

    Darüber hinaus erhielt der Wittekindshof Bad Oyenhausen 45.000 Euro und die Bodelschwinghsche Stiftung Bethel Bielefeld 60.000 Euro für die zahlreichen Zwecke. Auch die Eben-Ezer Stiftung Lemgo und die Neinstedter Anstalten erhielten Spenden in Höhe von 30.000 Euro. Jeweils 10.000 Euro erhielten die Lebenshilfen Lübbecke, Gütersloh, Bielefeld, Herford, Paderborn, Detmold, Brakel, Lemgo und Höxter. Bedacht wurden darüber hinaus zwei Schulen und die Spastikerhilfe Bad Oyenhausen, sowie die Paritätische Lebenshilfe Schaumburg Weserbergland in Stadthagen.

    Jedes Jahr erhält die Stiftung zahlreiche Briefe von Familien, die um eine Unterstützung bitten. So auch von einem Elternpaar aus Detmold, deren achtjähriger Sohn sich zunächst normal entwickelte, viele Freunde hatte und sogar Klassenbester war, bevor vor einem Jahr die Krankheit diagnostiziert wurde, durch die sich seine Körperfunktionen und sein erlerntes Wissen zurückbildeten. Auch der Brief einer alleinerziehenden Mutter hat Hermann und Birgit Gärtner und die Mitarbeiterin der Stiftung Simone Piske sehr bewegt. Nachdem die Mutter zweier erwachsener Töchter an Krebs erkrankte, war es ihr nicht mehr möglich, sich um ihre 28-jährige, behinderte Tochter zu kümmern. Nach einer Chemotherapie ging es ihr zunächst besser, doch dann erlitt sie einen Rückfall. Auch die Wohnung musste die Familie aufgeben, da die alleinerziehende Mutter diese nicht mehr finanzieren kann. An die Stiftung wandte sie sich nun, um die Tochter in einem Kurzzeitpflegeprogramm in einem Pflegeheim unterbringen zu können. Die Andreas Gärtner Stiftung bot Soforthilfe, sodass die 28-jährige untergebracht werden konnte, während die Mutter aktuell wieder im Krankenhaus liegt.

    Die Entscheidung darüber, wem Hilfe zukommt und wie hoch diese ausfällt wird jedes Jahr von einem Beirat beschlossen. "Die Entscheidung fällt jedes Jahr schwer", erzählte Hermann Gärtner, "gerade in Anbetracht dessen, dass die Spenden jedes Jahr geringer ausfallen". In diesem Jahr erhielt die Stiftung 373.820,55 Euro Spenden. Die Rücklagen, die in den vergangenen Jahren angesammelt wurden, konnten dieses schlechtere Jahr dementsprechend ausgleichen. Für die gesunkene Spendenbereitschaft können Hermann Gärtner und seine Tochter keine Ursache festmachen.

    Die Spenden erhält die Andreas Gärtner Stiftung beispielsweise durch Hochzeiten, Firmen- und Weihnachtsfeiern oder runde Geburtstage, wo auf Geschenke verzichtet wird und dafür um Spenden gebeten wird. Auch bei Beerdigungen verzichten einige Familien auf Schmuck und stiften das Geld. Dazu kommen das von "porta Möbel" organisierte Golfturnier und verschiedene Kleinigkeiten wie Plätzchenverkäufe. "Auch kleine Beiträge führen zum dicken Kuchen", erklärte Birgit Gärtner. Für das kommende Jahr hoffen Birgit und Hermann Gärtner auf eine erhöhte Spendenbereitschaft.Foto: ag

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