1. Seemannsverein gedenkt den verstorbenen Fahrensmännern

    Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Meerbecker Friedhof

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    MEERBECK (wtz). In kaum einem anderen Beruf ging der Tod so oft an Bord wie bei den Heringsfängern auf der Nordsee. Besonders während der Frühjahrsstürme hoch oben im Norden, bei den Shetlandinseln und den Orkneys, oder im Herbst während der Herbststürme in der Kanalzone und der Irischen See. Für die Meisten war es nicht gerade der Traumberuf, aber in der überwiegend landwirtschaftlich geprägten Heimat des Schaumburger Landes waren die handwerklichen Berufe dünn gesät und so ging man zur See auf Heringsfang.

    75 Seemänner kehrten nicht zurück und blieben auf See. Ihre Namen sind auf sechs Sandsteinplatten eingemeißelt. Für alle Namen steht unter anderem die Katastrophe und der Verlust des Loggers Adolf: Es war der 13. August 1956, da erreichte den Niedernwöhrener Kapitän Ferdinand Kreft auf seinem Logger Adolf nordwestlich der Doggerbank der Funkspruch, dass seine Ehefrau bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam. Als der Funkspruch in Norddeich–Radio eintraf herrschte bereits eine ziemlich raue See. Die Bremen Vegesacker Rederei erlaubte ihrem Kapitän die sofortige Rückkehr. Gegen Abend nahm der Wind immer mehr zu und erreichte in der Nacht Sturmstärke 10 aus Nordwest. Der Logger bekam schwere Schlagseite und funkte SOS. Als es Tag wurde war der Logger mit seiner gesamten Mannschaft verschollen. Alle eingeleiteten Such- und Hilfsaktionen blieben erfolglos. 18 Seemänner starben den Seemannstod. Heute stehen ihre Namen zur Erinnerung und zum Gedenken auf den Sandsteintafeln des Ehrenmals vom Seemannsverein Niedernwöhren und Umgebung auf dem Meerbecker Friedhof. Ihre Geschichte, die Geschichte der Heringsfänger aus Schaumburg und ihre Namen zu erhalten ist die heutige Aufgabe des Seemannsvereins, aber auch daran zu erinnern, dass die heutige soziale Absicherung bei früheren Generationen nicht selbstverständlich war. Foto: privat

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