HOHNHORST (jl). Ein fulminantes Benefizkonzert mit komödiantischen Einlagen hat das Blasorchester des TSV Krainhagen zur Eröffnung des Hohnhorster Weihnachtsmarktes in der Martins-Kirche gegeben. Der Erlös des Konzerts kommt der Stiftung der Martins-Gemeinde zugute, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert.
Die "Krainhäger" machten unter der Leitung von Lothar Hitzeck ihrem Ruf als vielseitiger Klangkörper alle Ehre. Neben sinfonischer Blasmusik (Ouvertüre der "New Baroque Suite"), Filmmusik ("I will follow him" aus "Sister Act") und Pop-Musik ("Music" von John Miles) schlugen sie natürlich auch vorweihnachtliche Klänge an. "Zu Bethlehem geboren", "O Jesulein süß" und "Fröhlich soll mein Herz springen" stimmten auf die bevorstehende Zeit der Besinnlichkeit ein.
Das Gastspiel der Bläser sorgte bei den Zuhörer nicht nur für mit wippende Füße, sondern auch für ordentlich Aktivität der Lachmuskeln. Verantwortlich dafür zeigte sich Herbert Schwiegk, der das Konzertprogramm mit Charme und Witz moderierte. Ein Beispiel zur Ankündigung der Pop-Hymne "Music" von John Miles: Schwiegks ehemaliger Musiklehrer, einer von der alten Garde und der deutschsprachigen Musik verschrieben, hätte sich mit Händen und Füßen gegen den englischen Titel des Stücks von Johannes Meter gewehrt.
Als der Moderator "I will follow him", das Werk bekannt aus dem Film der "tanzenden Nonnen", ankündigte, beruhigte er auch sogleich das Publikum: "Keine Angst, ich habe nicht vor zu tanzen." Wenn das Blasorchester aber den einen oder anderen aus den Zuhörerreihen mitreißen sollte, dann soll sich dieser keinen Zwang antun und mittanzen – "nur nicht am Anfang. Der ist so langsam, da würden Sie einschlafen", warnte Schwiegk. Das Stück animierte in der ersten Hälfte tatsächlich eher zum Händchen halten und Kuscheln, um dann zu explodieren und die Zuschauer von ihren Bänken zu reißen. Dazu wirklich verleiten lassen hat sich zwar niemand, aber um rhythmisches Händeklatschen und Jubelschreie kamen nur die wenigstens drum herum.
Es folgte "Amazing Grace", das seinen Ursprung einem Kapitän eines Sklavenschiffes verdanke, wie Moderator Schwiegk erklärte. In Seenot habe dieser Gottes Erbarmen erfleht und sei gerettet worden. Der Unterschied zur Darbietung des Blasorchesters: "Hier ist es nicht so stürmisch und wir sind keine Sklaven – außer mir." Damit hatte der Moderator die Lacher auf seiner Seite, das Publikum amüsierte sich köstlich über die selbsternannten "Könige des Improvisierens". Als Zugabe lud das Blasorchester des TSV Krainhagen auf eine Schlittenfahrt und erntete dafür Ovation im Stehen. Davon animiert setzten die Musiker zu ihrem letzten Stück "Give us peace" an und verpackten darin alle guten Wünsche für die Adventszeit. Foto: jl