RODENBERG (pd). Mehr als 200 Termine hat der CDU Landtagskandidat für den heimischen Wahlkreis in den letzten Wochen absolviert. Nach seinen Worten war ihm dabei vorrangig wichtig zu erfahren, wo den Gastgebern "der Schuh drückt".
Bei einem Besuch im Unternehmen KTR in Rodenberg machte sich Mike Schmidt ein Bild davon, wie sich der mittelständische Betrieb mit starker Exportausrichtung in Zeiten der Eurokrise am Markt behauptet. Er erfuhr im Gespräch mit Geschäftsführerin Annette Schlahs auch, welche Sorgen und Nöte eben die wichtigen Mittelständler in der Verantwortung für die Mitarbeiter und die Standortsicherung umtreiben. Dem ausführlichen Gedankenaustausch schloss sich eine Werksführung an.
Bei KTR (Kunststofftechnik Rodenberg) im Rodenberger Gewerbegebiet sind 70 Mitarbeiter in der Stammmannschaft beschäftigt. Im kommenden Jahr soll erstmals ein Zerspannungsmechaniker ausgebildet werden. Der familiengeführte Betrieb hat vor allem in jüngster Vergangenheit stark expandiert. Allein 2011 sind bei KTR zwei Millionen Euro investiert worden, sowohl in neue Hallen als auch in modernste Maschinen wie Schweißroboter oder Dreh-Fräs-Zentren. Diese Investitionen seien notwendig gewesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn die hohen Produktions- und Lohnkosten am Standort Deutschland seien schon ein Problem. "Wir sind teurer als Anbieter in anderen Ländern", gab Annette Schlahs zu. Vor allem die hohen Energiekosten seien für das Unternehmen ein dicker Brocken. Die EEG (Erneuerbare Energie) - Umlage treffe den Hersteller von Verschleißteilen an Bau- und Landmaschinen hart. "Wir reden hier von Mehrkosten, die wir nicht an unsere Kunden weitergeben können", betonte die Geschäftsführerin. Wenn Kanzlerin Angela Merkel den heimischen Mittelstand vollmundig als "Das Rückgrat der Wirtschaft" bezeichne, sei es schon fragwürdig, dass dieser Mittelstand mit seinen Risiken oft im Regen stehen gelassen werde, kritisierte Schlahs mit deutlichen Worten.
Bei KTR besinnt man sich auf seine Stärken wie Flexibilität, moderne Maschinen und Know-How und schaut weiter nach vorn. In Bezug auf Erweiterung gebe es noch Möglichkeiten am jetzigen Standort. Den möchte Annette Schlahs auch auf gar keinen Fall aufgeben. "Wir bleiben hier", so ihre klare Aussage. Man müsse schauen, wie man Energie einsparen könne. Mike Schmidt kommentierte die Ausführungen mit der Feststellung: "Wir gönnen uns die Energiewende, müssen dabei aber aufpassen, das uns das nachhaltig keine Arbeitsplätze kostet".
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