LINDHORST (bt). Marie war schuld. Ein Tief diesen Namens sorgte am zweiten Advent für nasskaltes Winterwetter und lieferte den regenreichen Rahmen für den 37. Lindhorster Weihnachtsmarkt. Die vielen Besucher ließen sich davon jedoch nicht abschrecken.
Dabei hatte alles so schön angefangen. Bei frostigen Temperaturen und Sonnenschein hatten die tüchtigen Helfer vom Handel- und Gewerbeverein (HGV) Lindhorst, der seit fast vier Jahrzehnten den eintägigen Markt organisiert, am Tag zuvor die nötigen Vorbereitungen für einen reibungslosen Marktablauf getroffen. "Marie" ließ dann während der frühen Morgenstunden des Adventssonntags zunächst Schnee herab rieseln, der sich jedoch bald in Schneeregen und dann in Regen wandelte. Grund genug für vier Marktbeschicker ihr Kommen per Telefonanruf abzusagen.
Andere fliegende Händler, die den Weg nicht gescheut hatten, klagten über schlecht geräumte Straßen bei der Anfahrt. Das HGV-Organisationsteam mit Christian Fischer, Manfred Schubert, Stefan Tölke und André Treichel freute sich über 25 Stände, die auf dem Markt ihre Angebote feilhielten. Erstmals griff das neue Konzept des Marktaufbaus.
Die Stände und Zelte waren in einem Rundkurs auf dem Parkplatz neben der Volksbank aufgestellt. Die Wege waren kurz, die Atmosphäre ansprechend, das Angebot vielfältig. Passend zum Wetter wurden neben vielen anderen Waren warme Hausschuhe und Mützen, dicke Pullover und Jacken feilgeboten. An anderer Stelle bogen sich die Tische: Auf ihnen waren rund 5.000 Paar Strümpfe gelagert. Ein anderer Stand lockte mit Bunzlauer Keramik.
Die Auswahl an weihnachtlichen Dekoartikeln war umfangreich. Abwechslungsreich das Angebot an Gaumenfreuden: Es reichte von der klassischen Weihnachtsmarktbratwurst mit Fritten, über Leckeres aus der Schlemmerpfanne und Pizza bis hin zu Fischbrötchen und Crêpes – gerne mit Nutella bestrichen. Mannigfaltig die Auswahl an Süßwaren: gebrannte Mandeln, Liebesäpfel oder Schokobananen erfreuten sich großer Beliebtheit. Dicht umlagert waren auch die Glühweinstände. Neben rotem wurde beispielsweise im Zelt der Trachtengruppe auch weißer Glühwein angeboten, dazu Kaffee und Kakao. Wer wollte, konnte "mit Schuss" bestellen.
Der im Fachgeschäft Bockelmann aufgestellte "Weihnachtswunschbaum" hatte sich schon bis zum frühen Nachmittag aller seiner Wünsche entledigen können. Unermüdlich zog der in diesem Jahr noch recht junge Weihnachtsmann seine Runden und verteilte Gaben an die Kinder. Diese hatten Gelegenheit, sich beim Kasperletheater im Schalterraum der Volksbank oder auf dem Kinderkarussell zu vergnügen. Den Riemen auf die Orgel geworfen hatte Orgel-Claus, der seinem Gerät flotte Weihnachtslieder entlockte. Ganz anders der Posaunenchor Lindhorst, der Besinnliches zur Adventszeit anstimmte.
Der HGV-Vorsitzende André Treichel zeigte sich mit dem neuen Konzept "Rundkurs auf dem Volksbank-Parkplatz statt langgestreckter Bummelmeile auf der Bahnhofstraße" sichtlich zufrieden. "Fürs Wetter können wir nichts", sagte er. "Die Fläche ist sehr gut geeignet. Das Konzept vernünftig. Wir möchten das beibehalten", betonte er. Wenn sich nur Marie von einer besseren Seite gezeigt hätte.
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