OBERNKIRCHEN (wa). Auf der ganzen Welt interessieren sich die Menschen für die Dinosaurierspuren auf dem Bückeberg: Doch der Weg dorthin ist nicht für jeden einfach zu bewältigen. Um die Spuren in die Stadt zu holen, sponsert die Schaumburger Landschaft eine Fährtenwand – sprich einen Abdruck der Spuren des Hühnerhofes. Dem Fundort mit den meisten Fußspuren des Sichelklauensauriers aus der Unteren Kreidezeit. Dieser ist bereits erstellt worden. Um einen geeigneten Standort sollen nun bald die Fachausschüsse diskutieren. Zudem stehen Überlegungen an, zusätzlich zwei Dinosaurierskulpturen aus Bronze anfertigen zu lassen. Bürgermeister Oliver Schäfer sprach an diesem Abend von einem Kunstwerk von etwa 81.000 Euro und stieß damit im Rat auf Unverständnis.
Christina Steinmann (Grüne) regte an, mehr auf den Entertainment-Faktor zu setzen. Eine Skulptur wie sie beispielsweise in Münchehagen gebe, könne man schon für 2.000 Euro bekommen. Schäfer hatte vorab informiert, dass die Kosten variieren, je nachdem ob man einen Künstler beauftragt, oder es wissenschaftlich begleiten lässt. Ersteres müsste die Stadt in einem Wettbewerb ausschreiben. Durch dieses Vergabeverfahren kämen 19 Prozent Mehrwertsteuer drauf. Er plädierte im gleichen Atemzug für die wissenschaftliche Begleitung, weil es dann nur sieben Prozent seien. "Unter 20.000 Euro wird nichts zu finden sein", antwortete er auf die Frage von Dirk Rodenbeck (CDU), was denn die Stadt am Ende zahlen müsse. Die Kosten verteilen sich auf 11.000 Euro für die Erstellung der Fährtenwand mit Montage, etwa 23.500 Euro für die Erstellung der Dinosauriermodelle sowie 37.000 für die beiden Bronzeskulpturen und 9.500 Euro Honorar für die wissenschaftliche Begleitung. Exklusive sind die Kosten für den Transport nach Obernkirchen und die Montage der Bronzeskulpturen in der Stadt. Auch müsse wiederum der Stadtplaner befragt – und natürlich bezahlt werden. Martin Schulze-Elvert (CDU) erinnerte an EU-Leader-Fördermittel und fragte, ob diese beantragt wurden. Zuschüsse seien laut Schäfer nicht zu erwarten, da sich die Stadt noch nicht für einen Platz des Fährtenabdruckes entschieden hat und auch noch nicht klar sei, ob die Skulpturen dazu kommen oder nicht. Über Letzteres werde sich jetzt eine Themengruppe des Stadtlabors den Kopf zerbrechen. "80.000 Euro sollten wir nicht in Bronze investieren", sagte Thomas Stübke (Grüne). Der Fachausschuss Bildung und Kultur habe sich bereits bei seiner Sitzung am 8. Oktober gegen das Edelmetall ausgesprochen. Er halte dies nicht für einen angemessenen Preis und regte an, auch die Bevölkerung in die Entscheidung mit ein zu beziehen. Ihm sei der spannende Aspekt lieber, als der wissenschaftliche. Einig ist sich der Rat allerdings darin, dass die Stadt durch die Fährtenwand in hohem Maß aufgewertet wird - auch touristisch gesehen. Obernkirchen präsentiere sich dadurch noch mehr als Sandstein-Stadt.
Weitere Beratungen in den Ausschüssen für städtische Entwicklung sowie Bildung und Kultur sollen zunächst die Standortfrage für den Fährtenabdruck – und die eventuellen Skulpturen - klären. Foto: wa