OBERNKIRCHEN (em). Am 12. Oktober fuhr Haus & Grund Schaumburg-Obernkirchen mit dem Bus zum Heringsfängermuseum in Petershagen. Es war eine Reise in die Vergangenheit unserer Vorfahren. Sachkundig führte der ehemalige Heringsfängerkapitän Bodo Schwier und sein Kollege Bernd Schalm die Reiseteilnehmer in die Welt der Heringsfänger, die vor 140 Jahren begann und vor 40 Jahren ihren Niedergang hatte, ein. Nur wenigen war bekannt, dass der Ursprung der Heringsfänger in Niedernwöhren, Schaumburg, also in unserem Schaumburger Land beheimatet ist.
Dort gibt es die Heringsfängerfamilie Suthmann schon in vier Generationen. Sie waren bekannte Kapitäne.
In den Gemeinden Niedernwöhren, Nordsehl und Meerbeck waren etwa 80 Prozent der männlichen Bevölkerung Heringsfänger. Diese waren bis zu sechs Monate von ihrer Heimat getrennt. Ein Heringfängerschiff, Logger, war etwa 35 Meter lang und hatten etwa 17 Mann Besatzung. Diese mussten unter erbärmlichen und harten Bedingungen im Akkord den Hering einholen, versorgen, salzen und in Fässer verbringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Engländer und später die Holländer dieses Geschäft weitgehend an sich gebracht. 54 Logger und insgesamt 500 Mann Besatzung gingen auf See verloren. Für die Schaumburger bedeutete der Untergang eines Loggers oft eine tiefgreifende Katastrophe für das gesamte Dorf. Bei Kaffee und Kuchen konnte alter Seemannsgarn gesponnen werden. Als Spezialität gab es dazu den Matjes Schluck. Derart gestärkt und in bester Stimmung traf die Reisegesellschaft wieder in Obernkirchen ein. Foto: privat