1. Vom Jägerhandwerk und der Küchenkunst

    Schnupperkochkurs mit dem Thema "Reh liebt Zitrone" im Forsthaus Halt / 26 Restaurants bieten Wildgerichte an

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    STADTHAGEN (ag). Die Schaumburger Wildwochen gaben auch in diesem Jahr wieder Anlass für das Kreisforstamt Spießingshol, die Kreisjägerschaft und die Küchenmeister des Restaurants "Zum dicken Heinrich" zu Kochkursen der ganz besonderen Art ins Forsthaus Halt einzuladen: Unter dem Motto "Reh liebt Zitrone" kochten die Teilnehmer ein Menü mit heimischem Wild.

    Begrüßt wurden die rund 20 Teilnehmer von Lothar Seidel, Kreisforstamtsleiter und den Küchenmeistern Rolf und Martin Parno vom Restaurant "Zum dicken Heinrich" im Forsthaus Halt. Aufgrund der großen Nachfrage ließen sich die Profis in diesem Jahr gleich zweimal über die Schulter schauen. Ziel dieser seit neun Jahren stattfindenden Kurse ist es, die Hemmschwellen abzubauen und das lecke Wild in die Schaumburger Küchen zu bringen. Die Teilnehmer erhielten dabei einen umfassenden Einblick vom "aus der Decke schlagen", sprich dem Fellabziehen, über das "Zerwirken", dem Zerteilen des Rehs in Stücke wie Keule und Rücken, bis hin zur Verarbeitung in der Küche.

    Der erste Teil des Kurses führte die Teilnehmer um Lothar Seidel in den "Keller des Schreckens". Obwohl an dem Keller nichts wirklich Schreckliches dran ist, hat sich in den vergangenen Jahren der ein oder andere Teilnehmer lieber zurückgezogen, um das Zerlegen des Rehs, das noch im Ganzen an der Decke hing, nicht mit ansehen zu müssen. In der kleinen Einführung brachte Lothar Seidel den Gästen das Jägerhandwerk näher, bevor die küchenfertigen Stücke ihren Weg in die Küche nahmen.

    Schon bei der Vorstellung des Menüs lief den Teilnehmern das Wasser im Mund zusammen: Klare Rehsuppe mit Zitronengras, dazu frisches Brot aus der Gußpfanne; geschmorte Rehschulter und -keule an Ingwer-Möhrchen und Zitronenpüree; gebratenes Rehfilet und Frischlingsfrikadelle mit Zitronenpfeffer und süß-saurem Schalotten-Chutney, sowie Zitronenquark mit weißer Schokolade und Orangenfilets. Bei der Zubereitung des Menüs bekam dann jeder Teilnehmer eine Aufgabe, sodass am Ende das Viergängemenü auf dem Tisch stand. So ein umfassender Abend dauert deswegen auch seine Zeit: zwischen 22 und 23 Uhr sind die Teilnehmer in der Regel mit Essen und Abwaschen fertig. "Das ist wie in der Jugendherberge, alle packen mit an", erzählte Lothar Seidel begeistert von der Atmosphäre, die bei den Kursen aufkommt. Der gelungene und gesellige Abend bei köstlichen Wildgerichten wurde für die Teilnehmer nicht zuletzt durch die Herzlichkeit der Gastgeber zu einem Erfolg. Allen Neugierigen versprach Lothar Seidel auch im nächsten Jahr wieder Kochkurse. "Wer zudem gerne einmal Schaumburger Wild kosten möchte, hat dazu in 26 Restaurants in Schaumburg Gelegenheit. Abgesehen davon bekommt man das Fleisch über Kontakte mit dem Kreisforstamt, der Jägerschaft Schaumburg und allen Jägern des Landkreises", so die Küchenmeister.

    Foto: ag/privat

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