1. Letzte Mittel aus dem "Leader"-Topf

    Aktionsgruppe legt Verteilerschlüssel fest / Zwei neue Projekte / Bisher zwei Millionen Euro Fördergelder geflossen

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    Zwei Budgets standen ursprünglich zur Verfügung: Für lokale Projekte eine Million Euro, die anteilig auf die zehn betroffenen Kommunen ausgeschüttet wurden. Der zweite Fördertopf galt regional bedeutsamen Vorhaben. Hier ist der größte Teil verplant, so dass noch 71.000 Euro verteilt werden könnten. Die offenen Anträge aber bezifferten sich einschließlich zweier nachträglich eingereichter Maßnahmen deutlich höher, so dass insgesamt 302.000 Euro fehlen.

    Unstrittig waren die ausschließlich "Lokalen Projekte" Wohnmobilstellplatz Bad Eilsen, Kirchenvorplatz Heuerßen, Schlosswaldsanierung Hagenburg sowie die regional bedeutsame Aufwertung der "Fürsten"-Radroute durch den Schaumburger Wald. Sie wurden einstimmig gebilligt.

    Für weitere Vorhaben wünschten die Kommunen Geld aus dem Regionaltopf: Lindhorst 60.000 Euro für die Neugestaltung des Marktplatzes, Hobbensen 26.000 Euro für ein Hochwasserschutzprojekt, Bad Nenndorf 95.000 Euro für die Sanierung der Kolonnadengebäude, Bad Nenndorf 27.500 Euro für einen Lückenschluss beim Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse sowie Rodenberg, das für die Sanierung seiner Windmühle zunächst nur 5000 Euro beantragte, wegen denkmalschutzrechtlicher Forderungen die erbetene Summe auf 20.000 Euro aufgestockt wissen wollte. Neu beantragt wurden 21.000 Euro für die Aufwertung des Wiedensahler Heimatmuseums und 52.000 Euro für eine Fließgewässeraufwertung in Buchholz. Zur Wahl stand die Zurückweisung einzelner Anträge oder eine generelle Deckelung: Statt eines in vollem Umfang erhofften Zuschusses würden dann nur 25 Prozent der Aufwendungen finanziert. In längerer Diskussion wurde zeitweilig eine Auswahl erwogen, weil zum Beispiel einige Projekte als "zu sehr lokal" (Stadthagens Bürgermeister Bernd Hellmann) galten. Auch die Hochwasserschutzmaßnahmen blieben nicht frei ohne Kritik. Am Ende aber folgte die Versammlung einem Vorschlag von Planer Volker Wehmeyer, der beim Wiedensahler und beim Rodenberger Vorhaben auf das besondere Qualitätskriterium "Förderung der regionalen Identität" verwies. Bei allen übrigen Projekten würde dies verneint.

    Da die Frage nach einem "freiwilligen Verzicht von Anträgen" unbeantwortet blieb, entschied sich die Versammlung mit großer Mehrheit für eine gleichmäßige Verteilung der Restgelder, so dass die Kommunen mit 25 Prozent der jeweils gewünschten Summe rechnen dürfen. Fließen jedoch im weiteren Verlauf Beträge in den Fördertopf zurück, kommen diese vorzugsweise Wiedensahl und Rodenberg zugute. Darüber hinaus entstehende Summen werden wiederum gleichmäßig auf alle Projekte verteilt. Entscheidender Stichtag ist der 15. Februar 2013. Bis dahin müssen die Kommunen prüffähige Unterlagen vorgelegt haben, die an die Bewilligungsbehörde weitergeleitet werden. Erst danach ist erkennbar, ob über die besagten 25 Prozent hinaus noch Gelder fließen können. Nicht ausschließen will das am Verfahren beteiligte Regionalmanagement, dass das Land wegen nicht ausgeschöpfter Mittel in anderen Leader-Regionen noch nachträglich etwas verteilen kann. Jens Schwerin vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) wollte dazu keine Prognose abgeben: "Anträge kann man immer stellen."

    Ob es ab 2014 eine neue Förderperiode gibt, ließ Simone Ritter vom Planungsbüro "Grontmij" offen: Dies werde sich erst 2013 konkretisieren. Den Kommunen riet sie dennoch zur Suche nach neuen Projekten: Der Wettbewerb werde gewiss härter. Andererseits habe sich der Leader-Bereich "Westliches Weserbergland" in guter Zusammenarbeit bewährt. Landrat Jörg Farr würdigte besonders die "gute Gesprächskultur".

    Zum Auftakt der Tagung im Lauenauer "Plaza"-Restaurant hatte Farr dem Rodenberger Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann Gelegenheit gegeben, den Gewerbepark des Fleckens vorzustellen. Farr selbst lobte das "tolle Gelände, das aus eigener Stärke ohne Landkreismittel geschaffen worden sei". Heilmann berichtete über den heutigen Zustand des früheren Casala-Fabrikgeländes mit Gebäudeflächen von mehr als 30 Hektar, in der neue Betriebe, Gastronomie und Freizeitangebote Platz gefunden hätten. Foto: al

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