LANDKREIS (hb/m). Auf Initiative des SPD-Landtagskandidaten Karsten Becker hat sich der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange von dem AWO-Kreisvorsitzenden Heinz-Gerhard Schöttelndreier und der Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske in Vornhagen das neue Projekt "Motivieren - Orientieren - Zukunft gestalten" erläutern lassen. Das Projekt "MOZ" verfolgt den Ansatz des "produktiven Lernens" und will benachteiligten Jugendlichen, die als "nicht ausbildungsreif" gelten, die erforderlichen Grundkenntnisse für Ausbildung und Arbeitsmarkt vermitteln.
"Kreishandwerkerschaft, IHK, Landkreis, Agentur für Arbeit, IG Metall und Jobcenter finden unsere Idee gut, zielführend und wollen das Projekt unterstützen", erläutert Hanauske. Für das Projekt kämen, so Schöttelndreier, mindestens 600 Jugendliche in Frage, 60 hätten bereits Interesse gezeigt. Das Projekt soll über zwölf Monate laufen und am 1. Februar 2013 beginnen.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 240.000 Euro. Die AWO hat zum 30. September einen Antrag bei der N-Bank gestellt, um Fördergelder aus dem EU-Programm "Arbeit durch Qualifizierung" in Höhe von 95.000 Euro zu bekommen.
Die Jugendlichen sollen, ausgestattet mit EDV-Kenntnissen, eine berufliche Zukunft im Logistik-Bereich finden. An der B65 und der A2 entstehen riesige Lagerstätten mit einem hohen Bedarf an Arbeitskräften. Als "Bonbon" erhalten die Jugendlichen zum Ende des Projekts die Gelegenheit, den Führerschein zu machen und somit auch mobil zu sein.
"Es kennzeichnet eine Schwäche unseres Bildungssystems, wenn Jugendliche, die zuvor eine mindestens zehnjährige Schullaufbahn ohne Abschluss und Lebensperspektive absolviert haben, mit derartigen Projekten eben doch zu Qualifikationen und Abschlüssen geführt werden können",meinte Karsten Becker, Vorsitzender der SPD-Schaumburg. Es sei schön, so der SPD-Landtagskandidat, dass sich Träger wie die AWO der Aufgabe "Qualifikation" annehmen und solche Projekte entwickeln.
"Es lohnt sich, jedem Jugendlichen eine Zweit- und Drittchance zu eröffnen", sagte Bernd Lange.
Die EU habe das Ziel, die Quote der Jugendlichen ohne Schulabschluss von zurzeit zehn Prozent bis zum Jahr 2020 zu halbieren. "Da passt das AWO-Projekt hundertprozentig in die Landschaft", so Lange, der zusagte, das Projekt unterstützen zu wollen. Beeindruckt zeigte sich der EU-Abgeordnete von der bisherigen Erfolgsquote von 30 bis 40 Prozent erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermittelten Teilnehmern. Foto: hb/m